"Kleine Last abgefallen": Halles Befreiungsschlag im Keller
Mit dem Auswärtssieg in Freiburg hat der Hallesche FC am Dienstagabend nicht nur die Abstiegsplätze verlassen, sondern sämtliche Konkurrenten unter dem Strich auf einen Schlag distanziert und zudem eine Reaktion gezeigt. Trainer Sreto Ristic hofft, dass der wichtige Erfolg nun Kräfte freisetzt.
"Einfach nur glücklich"
Er ist so etwas wie die Lebensversicherung des Halleschen FC, Dominic Baumann. Schon elfmal war der Stürmer in dieser Saison vor dem gegnerischen Tor erfolgreich, erzielte damit fast die Hälfte aller 24 Hallenser Saisontore und ist der Top-Torjäger der 3. Liga. Auch am Dienstagabend netzte Baumann wieder ein und erzielte vom Punkt den Siegtreffer (53.), nachdem Freiburg die Führung durch Tunay Deniz (18.) zwischenzeitlich egalisiert hatte (34.).
"Ich bin froh, dass er reingegangen ist und wir die drei Punkte geholt haben. Auch, wenn es nicht schön war", sagte er im "MagentaSport"-Interview zu seinem verwandelten Elfmeter. "Heute sind wir einfach nur glücklich. Man hat gesehen, dass auch eine kleine Last abgefallen ist nach den beiden Niederlagen zuletzt." Die Mannschaft habe eine Reaktion zeigen wollen, "was uns ganz gut gelungen ist". Doch was ist das Erfolgsgeheimnis des Stürmers, der in diesem Kalenderjahr schon 23 Treffer erzielt hat? "Ich probiere ins Spiel zu gehen und gar nicht ans Tor zu denken", sagte der 28-Jährige ganz nüchtern. "Ich versuche einfach der Mannschaft zu helfen, und wenn es dann mit Tore klappt, ist es umso schöner." Noch wichtiger sei aber, dass es dann auch drei Punkte dabei herausspringen.
Sämtliche Konkurrenten distanziert
Trainer Sreto Ristic weiß, was er an seinem Torjäger hat: "Er ist permanent gefährlich. Er kommt in Position. Er braucht wenig Chancen, um Tore zu machen. Das ist super für uns." Als zweite Sturmspitze hatte der HFC-Coach überraschend Abwehrchef Jonas Nietfeld aufgestellt. "Wir wollten auf erfahrene Spieler bauen, die der jungen Freiburger Truppe zusetzen können", erklärte Ristic seinen Matchplan. Zudem sei das Ziel gewesen, "weniger Fußball zu spielen" – mit Erfolg. "Wichtig war, dass wir die Ruhe behalten und bis zum Schluss spielen. Das haben wir das getan und sind erstmal glücklich und zufrieden mit diesem Sieg", sagte der 47-Jährige. "Ich hoffe, dass diese drei Punkte Kräfte freisetzen können."
Durch den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison hat Halle die Abstiegsplätze verlassen und sämtliche Konkurrenten unter dem Strich distanziert: Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den VfB Lübeck, zu Mannheim sind es vier Zähler, Freiburg II ist nun schon acht Punkte hinten dran und auf Duisburg sind es gar neun Zähler, wenngleich die Zebras den Rückstand im Nachholspiel gegen Saarbrücken am Mittwochabend noch verringern können. Für den HFC geht es schon am Freitagabend in Unterhaching weiter. Für eine bessere Regeneration reisen die Saalestädter am heutigen Mittwoch nach Oberhaching (7 Kilometer südlich von Unterhaching) und bereiten sich in der dortigen Sportschule auf die Partie bei der Spielvereinigung vor – um dann am Freitagabend mit sechs Punkten die Rückreise antreten zu können.