Klingenburg untröstlich: "Weiß nicht, ob ich losheulen soll"
Beim 1:1 gegen den SV Meppen hat es der SC Preußen Münster am Freitagabend verpasst, sich für eine starke Leistung mit drei Punkten zu belohnen. Zur tragischen Figur avancierte mit René Klingenburg ausgerechnet der Torschütze zum frühen 1:0, nachdem er in der Nachspielzeit die Riesenchance auf den Siegtreffer vergab.
"Unfassbar. Unfassbar"
Es lief bereits die vierte Minute der Nachspielzeit, als Rufat Dadashov einen langen Ball auf Klingenburg ablegte. Der 25-Jährige nahm das Leder stark an, drehte sich und lief frei auf Domaschke zu. Doch weil der Ball im letzten Moment aufsprang, jagte Klingenburg das Spielgerät nicht ins Tor, sondern in den Münsteraner Abendhimmel. Als der Mittelfeldspieler nur wenige Augenblicke danach zum Interview mit "Magenta Sport" gebeten wurde, war ihm die Enttäuschung sichtlich anzumerken: "Ich weiß nicht, ob ich losheulen soll. Das ist ein ganz komisches Gefühl", so der 25-Jährige und haderte: "Unfassbar. Unfassbar. Ich wollte den Ball mit einer Gewalt reinhauen. Das ist einfach bitter." Der Mittelfeldspieler machte sich regelrecht Vorwürfe, den Ball nicht richtig getroffen zu haben. "Es tut mir Leid, dass ich den Treffer nicht gemacht habe", entschuldigte er sich bei der Mannschaft.
Dass er die Preußen zuvor bereits nach nur drei Minuten in Führung gebracht hatte, konnte ihn so kurz nach dem Spiel nur bedingt trösten: "Ich freue mich natürlich. Es war ein sehr schöner Treffer, den wollte ich unbedingt machen. Aber leider haben wir die drei Punkte verpasst." Seinen Mitspielern stellte Klingenburg derweil ein gutes Zeugnis aus: "Das war ein unfassbar starkes Spiel von uns. Kompliment an die Truppe." Im ersten Durchgang, so der 25-Jährige, habe Meppen keine einzige Torchance gehabt. Dennoch traf Steffen Puttkammer nach 28 Minuten zum Ausgleich.
Lob von Antwerpen
Trainer Marco Antwerpen wollte sich indes nicht allzu lange mit der vergebenen Großchance in der Nachspielzeit aufhalten: "Dass der Ball bei diesen Platzbedingungen verspringt, wundert mich nicht. Das ist eher eine Wiese." Daher sah der Preußen-Coach auch keinen Grund, Klingenburg zu kritisieren: "Der will Spiele gewinnen, das ist Siegermentalität pur und einfach grandios. Der Junge wird seinen Weg weiter machen."
Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Antwerpen unterdessen zufrieden, wie er dem Vereins-TV sagte: "Unter dem Strich waren wir die bessere Mannschaft, die den Sieg verdient gehabt hätte. Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir überlegen." Wichtig sei nun, so eine Leistung auch mal auswärts anzubieten, betonte Antwerpen. Auf fremden Plätzen warten die Preußen seit acht Spielen auf einen Sieg. Die nächste Chance, die Negativserie zu beenden, ergibt sich am kommenden Samstag bei 1860 München.