Klos schlägt spät zu: HFC und Bielefeld trennen sich 2:2
Der Hallesche FC hat einen weiteren Befreiungsschlag im Tabellenkeller knapp verpasst. Am Freitagabend trennte sich der HFC mit 2:2 von Arminia Bielefeld, obwohl die Saalestädter bis kurz vor Schluss noch in Führung gelegen hatten. Neben den vier Treffern bekamen die offiziell 6.666 Zuschauer noch einen verschossenen Elfmeter und ganze elf gelbe Karten zu sehen.
Wilder erster Durchgang
Nach drei Siegen aus den vergangenen fünf Ligaspielen ging der Hallesche FC mit viel Selbstvertrauen und der gleichen Anfangself wie zuletzt beim 2:1 gegen Freiburg II in die Begegnung. Bei den Gästen aus Bielefeld gab es nach dem 2:2 gegen Aue hingegen zwei Änderungen. Es starteten Boujellab und Wintzheimer für Schreck und Biankadi, die beide auf der Bank Platz nehmen mussten.
Von dort sahen sie einen guten Start ihrer Mannschaft, die schon nach zwölf Minuten in Führung ging. Zunächst prüfte Boujellab HFC-Keeper Schulze mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze, bevor Mizuta im Nachschuss auf 1:0 für die Ostwestfalen stellte (12.). Für die Hallenser war es im 17. Spiel bereits der 14. Rückstand, doch das Team von Ristic zeigte einmal mehr Moral. Eitschberger trieb den Ball auf der rechten Seite nach vorne und fand mit einer flachen Hereingabe schließlich Deniz, der nur noch einzuschieben brauchte (18.). Begleitet wurde der Ausgleichstreffer allerdings von Protesten der Arminia, weil Klos nach einem Kopftreffer zuvor liegen geblieben war, Schiedsrichter Bacher das Spiel aber nicht unterbrochen hatte.
Es entwickelte sich im weiteren Verlauf eine Partie voller Nickligkeiten, in der alleine im ersten Durchgang sechs gelbe Karten gezeigt wurden. Chancentechnisch passierte aber auch noch etwas. So bewahrte Kersken seinen Farben zweimal per Fußabwehr vor einem weiteren Gegentreffer und trieb Nietfeld (37.) und Baumann (42.) zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite leistete sich Gayret einen Blackout, hielt seinen Gegenspieler Wintzheimer vollkommen unnötig im Strafraum fest und verursachte so einen Strafstoß. Klos nahm das Geschenk allerdings nicht an, schoss links am Kasten vorbei (45.+2) und änderte somit nichts mehr am 1:1-Halbzeitstand.
Klos kontert Traumtor von Deniz
Nach dem Seitenwechsel brachte Kniat Schreck und Biankadi für Mizuta und Boujellab, bei Halle kam nach wenigen Minuten Wolf für den gelb-rot-gefährdeten Halimi. In den Fokus geriet aber zunächst HFC-Torhüter Schulze. Nach einer Flanke von Oppie kam Klos in der Mitte frei zu einem Kopfball, den Schulze über die Latte lenkte. Dessen Fingerspitzen wurden in der Folge richtig warm, denn auch bei zwei Distanzschüssen von Biankadi (61.) und Wintzheimer (63.) war der 22-Jährige noch entscheidend am Ball. Die Arminia begeisterte in dieser Phase mit einem wahrem Powerplay, wusste sich auf der Anzeigetafel aber keinen Vorteil zu verschaffen.
Stattdessen zeigten die Hausherren den Ostwestfalen, wie Effektivität geht. Der kurz zuvor eingewechselte Halangk schlug von der rechten Seite eine Flanke in den Bielefelder Strafraum, wo Lannert unter dem Ball hindurch sprang. Ganz zur Freude von Deniz, der in dessem Rücken per Seitfallzieher mit einem echten Traumtor das 2:1 erzielte und sein persönliches Torekonto auf sechs hoch schraubte (74.). Bielefeld stand nun mit dem Rücken zur Wand und kam doch eiskalt zurück. Biankadi trieb den Ball vor sich her in Richtung gegnerisches Tor und legte im richtigen Moment quer auf Klos. Der machte seinen Fehlschuss aus Halbzeit eins wieder ein wenig gut und schob überlegt zum 2:2 ein (87.). Gleichzeitig war es – weil Schulze gegen Biankadi einmal mehr gut hielt (90.+4) – auch der Endstand in einer umkämpften sowie hitzigen Begegnung.
Der Hallesche FC verpasste damit einen weiteren Befreiungsschlag und verbleibt auf Rang 16, während Bielefeld nach vier Remis in Serie erst einmal Platz 13 belegt. Für den HFC geht es am kommenden Samstag auswärts bei Borussia Dortmund II weiter, Bielefeld hat tags darauf den TSV 1860 München zu Gast.