Kniat nach Heimsieg: "Mein Mindset reicht für ganz Deutschland"

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge hat Arminia Bielefeld mit dem 2:1-Erfolg gegen Erzgebirge Aue einen Befreiungsschlag gelandet und zudem den ersten Heimsieg seit dem Pokal-Coup gegen Freiburg Anfang Dezember gefeiert. Die Erleichterung war riesengroß.

"Riesenlast von der Mannschaft abgefallen"

Er wirkte mächtig gelöst, Trainer Mitch Kniat, als er nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam. Kein Wunder, war nach zuletzt zwei Pleiten in Folge und einer in der ersten Halbzeit überaus schwachen Leistung gegen Essen vor zwei Wochen doch ordentlich Druck auf dem Kessel. Entsprechend bezeichnete der Arminia-Coach den Sieg als "sehr, sehr, sehr, sehr wichtig". Man habe gesehen, "dass eine Riesenlast von der Mannschaft abgefallen ist". Auch von Kniat selbst, wobei sich niemand Sorgen um ihn machen müsse: "Ich habe den Jungs gesagt: Mein Mindset reicht für ganz Deutschland. Ich bin im Spiel impulsiv, habe aber auch Kraft für mehrere Leute." Er sei "extrem stolz" auf seine Mannschaft.

Als Basis des Erfolgs nannte der 39-Jährige die Tatsache, dass seine Mannschaft lange die Null gehalten habe. "Dann gehen wir meistens als Sieger vom Platz." Erst in der 89. Minute kam Aue zum Torerfolg, zuvor hatte die Arminia über Corboz (82.) und Kania (85.) aber schon zweimal eingenetzt. Dass ausgerechnet Corboz den Führungstreffer erzielte, war eine dieser Geschichten, die nur der Fußball schreibt, nachdem der DSC-Kapitän vor zwei Wochen noch mit den Fans aneinandergeraten war. Nun jubelte er mit Herzchen- und Küsschen-Jubel in Richtung der Anhänger.

Corboz: "Andres Gefühl als vor zwei Wochen"

"Ich habe sehr viel gehört, es wurde sehr viel erzählt und geschrieben. Ich fand das Thema gar nicht so groß. Es hätte auch nicht so sein müssen", sagte der US-Amerikaner und betonte erneut, dass seine Reaktion – unter anderem hatte er den Vogel in Richtung der Fans gezeigt – nicht auf die Pfiffe als solche, sondern auf die Art und Weise abzielten. "Ich habe versucht, die Mannschaft zu schützen. Für mich ist das Thema erledigt." Nun mit den Anhängern feiern zu können, sei "ein anderes Gefühl als vor zwei Wochen".

Den Sieg habe die Arminia "unbedingt gebraucht", er tue "richtig gut". Zumal der letzte Heimsieg bereits über zwei Monate zurücklag. Bei seinem Schuss – letzte Woche traf Corboz noch den Pfosten – habe er nicht viel nachgedacht, sondern "einfach draufgeballert". Bevor in eineinhalb Wochen das Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen ansteht, soll am kommenden Freitag bei 1860 München ein weiteres Erfolgserlebnis her. "Da müssen wir wieder an die Leistungsgrenze gehen, wieder leiden und auch eklige Situationen überstehen", blickte Kniat voraus. "Alle haben gesehen, dass es nur zusammen geht."

   

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