Knipping im Interview: "Gehe mit positiven Gefühlen in das Spiel"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Tim Knipping, Sommerzugang des SV Sandhausen, über seinen wichtigen Treffer im DFB-Pokal, das bevorstehende Duell gegen seinen Ex-Klub Dynamo Dresden, die Chancen, mit dem SVS in die 2. Bundesliga zurückzukehren und einen Blick in die Glaskugel.

"Ganz besondere Zeit" in Dresden verbracht

liga3-online.de: Sie haben in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Hannover 96 (7:5 n.E.) einen wesentlichen Anteil am Weiterkommen, indem Sie kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit zum Ausgleich getroffen haben. War es einer der wichtigsten Treffer Ihrer Laufbahn, Herr Knipping?

Tim Knipping: Während meiner Laufbahn habe ich immer mal wieder paar Treffer erzielt. In der 2. Bundesliga lief es dabei deutlich besser als zuletzt in der 3. Liga. Dass ich jetzt mit meinem späten Tor die Tür zur Verlängerung aufgestoßen habe, macht mich natürlich froh. Noch glücklicher bin ich aber darüber, dass wir die nächste Runde erreicht haben. Von meinem Treffer kann ich mir im Nachhinein ohnehin nichts mehr kaufen.

Haben Sie einen besonderen Wunsch für die zweite Runde im bundesweiten Pokalwettbewerb?

Mir persönlich ist es vollkommen egal, auf welches Team wir in der 2. Runde stoßen. Vielmehr freue ich mich, dass wir dann einen weiteren Höhepunkt vor heimischer Kulisse haben werden. Gegen wen, spielt dabei keine Rolle.

Für Sie persönlich steht der nächste Höhepunkt vor der Tür. Zum Auftakt des 2. Spieltags kommt Freitag (19 Uhr) Ihr Ex-Klub Dynamo Dresden, für den Sie drei Jahre lang am Ball waren, nach Sandhausen. Mit welchen Gefühlen treffen Sie auf Ihren früheren Arbeitgeber?

Ich gehe mit positiven Gefühlen in das Spiel. Die SG Dynamo war eine meiner längsten Stationen. Dort habe ich eine ganz besondere Zeit verbracht. Vor allem war es mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga und dem erneuten Abstieg sowie einer längeren Leidenszeit ereignisreich und extrem emotional. Gemeinsam mit den Dresdner Fans habe ich Momente erlebt, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Während Ihre Mannschaft über 120 Minuten im Pokal im Einsatz war, hatte die SGD länger Zeit, sich auf das Spiel gegen Sandhausen vorzubereiten. Welche Rolle spielt das aus Ihrer Sicht?

Ich denke nicht, dass das ein spielentscheidender Faktor sein könnte. Sicherlich haben wir ein sehr intensives Spiel hinter uns. Wir haben zwei Tage benötigt, um uns zu regenerieren. Wir befinden uns aber noch ganz am Anfang der Saison. Da sollte ein Spiel, das in die Verlängerung gegangen ist, nicht ausschlaggebend sein.

 

"Möchte dem SVS etwas zurückgeben"

Es ist ein Duell zweier Aufstiegsaspiranten. Was für eine Partie erwarten Sie?

Ich denke, dass uns ein hitziges Duell auf Augenhöhe bevorsteht. Beide Klubs haben hohe Ansprüche. Die Dresdner haben dabei vielleicht den kleinen Vorteil, dass sie schon seit letzter Saison eingespielt sind. Wir dagegen müssen uns nach dem großen Umbruch im Sommer noch ein wenig einspielen. Es wäre gelogen, wen ich sagen würde, dass alles schon optimal läuft. Wir arbeiten aber hart daran, dass auch die letzten Feinheiten passen.

Sie hatten in der Vergangenheit das Ziel formuliert, in der 2. Bundesliga noch die Hürde von 100 Begegnungen knacken zu wollen. Dazu fehlen Ihnen aktuell noch 14 Partien. Sehen Sie eine größere Chance, den Aufstieg mit dem SVS zu vollbringen?

Es ist schwierig, das zu beurteilen. Die letzte Saison hat deutlich gemacht, dass es eigentlich vollkommen egal ist, welches Team vor der Saison als Aufstiegsanwärter auf dem Papier genannt wird. Die SV Elversberg hatte zu Beginn der vergangenen Spielzeit sicherlich auch keiner so wirklich auf dem Schirm. Die Teams in der 3. Liga sind brutal eng beieinander. Welche Qualität in der Liga steckt, konnte man auch gut in der ersten Runde des DFB-Pokals sehen, als fünf der bisher neun gestarteten Teams gegen höherklassige Vereine die zweite Runde erreicht haben. Ob jetzt die Chance höher ist, mit dem SVS den Aufstieg zu schaffen, sollen andere beurteilen.

Nachdem Sie zwischen 2016 und 2019 drei Spielzeiten in Sandhausen verbracht hatten, sind Sie in dieser Saison nach vier Jahren wieder zurückgekehrt. Was hat Sie wieder zum SVS geführt?

Ich hatte sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen. Ebenso habe ich auch mit meinen früheren Teamkollegen Dennis Diekmeier und Philipp Klingmann, der jetzt als Teammanager in der Verantwortung steht, über einen Wechsel gesprochen. Nachdem ich gesehen habe, welche Form der neue Kader annimmt, gab es für mich keine Zweifel. Ein wichtiger Grund ist aber auch, dass ich dem SVS nach wie vor dankbar bin, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, mich in der 2. Bundesliga zu beweisen. Nun möchte ich mit der Rückkehr an alter Wirkungsstätte etwas zurückgeben.

Als Absteiger aus der 2. Bundesliga gehört der SVS schon fast automatisch zu den Aufstiegskandidaten. Wie schätzen Sie die Chancen ein?

Ich kann nicht prophezeien, was in der Zukunft passiert (lacht). Aber im Ernst: Die Saison befindet gerade erst in den Startlöchern. Wir haben einen guten Kader beisammen und gehen mit dem Anspruch in die Saison, eine gute Rolle zu spielen. Was am Ende dabei herauskommt, wird sich dann mit der Zeit zeigen.

Sie haben einen Vertrag bis Sommer 2026 unterschrieben. Wie lautet Ihr persönlicher Drei-Jahres-Plan?

Erst einmal ist es mein Ziel, gesund zu bleiben. Das ist das A und O. Sollte das der Fall sein, möchte ich mit guten Leistungen meinen Teil dazu beitragen, dass der SVS so erfolgreich wie möglich auftritt.

   

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