Köllner lobt trotz Pokal-Aus: "Macht Mut für die Zukunft"

Durch das 0:1 in der Qualifikationsrunde für den Landespokal gegen Türkgücü München kann Titelverteidiger 1860 München die Teilnahme am DFB-Pokal nur noch über die Liga schaffen. Was Trainer Michael Köllner beim Auftritt gegen den Aufsteiger nicht so gut gefiel und warum er dennoch mit der Leistung seines jungen Teams zufrieden war.
"Bittere Niederlage"
Natürlich war Michael Köllner nach dem 0:1 gegen Türkgücü München etwas geknickt. Schließlich wollte der Trainer des TSV 1860 München das Finale in der Qualifikationsrunde der Drittligisten gewinnen, um so die Chance auf die Titelverteidigung und damit die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals wahren. Doch trotz der Niederlage war der 51-Jährige weitestgehend zufrieden mit seiner Mannschaft: "Wir haben in der zweiten Halbzeit richtig viel Tempo und Druck gemacht. Die jungen Spieler haben einen richtig guten Job gemacht. Das Ergebnis passt nicht ganz zum Spiel", sagte der Fußballlehrer auf der Pressekonferenz. "Es ist eine bittere Niederlage, weil wir alles investiert haben und das Spiel gemacht haben. Schade, dass es hintenraus nicht mehr gereicht hat. Es war ein toller Pokalfight."
Köllner hatte einige Stammkräfte geschont, gab stattdessen jungen Spielern wie Maxim Greßler (17) und Niklas Lang (18) von Beginn an Einsatzzeiten. Zur Pause kamen mit Lorenz Knöferl (17), Fabian Greilinger (20) und Leon Klassen (20) weitere unerfahrene Talente zur Pause. Durch die Vielzahl an Jugendspielern sei es zu nicht erwarten gewesen, "dass wir die technische Reife haben", so der Coach. Was zur Folge hatte, dass die Spieler in der Schlussphase "es mit Gewaltschüssen erledigen" wollten. "Da fehlt die Ruhe, dass man präzise abschließt." Und war diese Ruhe da, kam auch das Pech hinzu wie beim Pfostenschuss von Sturm-Routinier Sascha Mölders.
Vierter Platz muss verteidigt werden
Doch von diesen Mängeln abgesehen, sei Köllner "mit allen Spielern sehr zufrieden" gewesen. Lediglich die Entstehung des 0:1 durch Philipp Ehrhardt (15.) wurmte ihn noch ein wenig. Gresler hatte sich etwas zu einfach von seinem Gegenspieler abschütteln lassen, Torschütze Ehrhardt kam an der Grenze des Fünfmeterraums zu einfach zum Kopfball. Doch in der Folge hätte seine Mannschaft einen in Bestbesetzung angetretenen Gegner "enorm beschäftigt. Wir haben sie kaum zur Entfaltung kommen lassen". Der Auftritt der Talente mache "für die Zukunft Mut", verteilte Köller verbale Streicheleinheiten.
Durch das Pokal-Aus können sich die Löwen nun komplett auf das Ligageschehen konzentrieren. Am Samstag steht in Lotte das Auswärtsspiel gegen den KFC Uerdingen an. Neun Punkte liegt der TSV als Vierter hinter dem FC Ingolstadt, der momentan an der Aufstiegs-Relegation teilnehmen würde. "Neun Punkte – das klingt natürlich nach viel. Es sind aber noch neun Spiele. Ich denke, es ist noch alles drin", sagte der erneut starke Keeper Marco Hiller bei "Sport1". Der 24-Jährige ergänzte: "Wir müssen jetzt auf uns schauen und darauf, dass wir unsere Spiele gewinnen. Dann werden wir schon sehen, wie es am Ende steht." Um nun über die Liga die Teilnahme am DFB-Pokal zu erreichen, müssen die Münchener ihren Vorsprung – aktuell sind es drei Zähler – auf die fünftplatzierten Verler halten. Denn neben den Aufsteigern ist auch der Vierte der 3. Liga beim nationalen Pokalwettbewerb dabei.