Köllner und Hoeneß vor ihrem ersten Münchner Derby
Mit viel Vorfreude erwarten die Münchner das Derby zwischen dem TSV 1860 München und dem FC Bayern München II am kommenden Sonntag (14 Uhr) im Grünwalder Stadion. Für die beiden Trainer Michael Köllner und Sebastian Hoeneß wird es das erste Münchner Derby, für den Coach der Löwen sogar das erste Spiel überhaupt mit seinem neuen Team. Das sorgt bereits in der Vorbereitung für die entsprechende Würze.
Derby wird zum ersten Spiel für Köllner
Noch wisse er die besondere Bedeutung des Münchner Derbys nicht genau einzuschätzen, musste der neue Löwen-Trainer Michael Köllner unlängst in einem Interview auf "DFB.de" zugeben. Da er meistens von 8 Uhr morgens bis 21 Uhr abends auf dem Trainingsgelände sei, sei er auch noch nicht so viel in der Stadt unterwegs gewesen, so der 49-Jährige. "Dennoch merkt man natürlich, dass die Schlagzahl von Tag zu Tag höher wird und dass auch die Medien sehr großes Interesse zeigen. Ich wurde auch schon beim Tanken auf das Derby angesprochen", erzählt Köllner, der als ehemaliger Trainer der Clubberer einen Vergleich mit dem Derby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth wagt. Das fränkische Duell liegt auf Platz 1 der am häufigsten ausgetragenen Derbys (264) in Deutschland. Direkt dahinter folgt das Münchner Stadtduell (204).
Für Köllner wird das Spiel am Sonntag dabei nicht nur das erste Münchner Derby als Coach, sondern überhaupt sein erster Einsatz an der Seitenlinie für die Löwen. Seinem Gegenüber Sebastian Hoeneß kommt das natürlich nicht gerade gelegen, zu wenig kann er nun die Spielweise des Gegners im Vorfeld einschätzen. "Unsere Vorbereitung wird jedenfalls dahingehend beeinflusst, dass wir der Analyse der bisherigen Saisonspiele der Löwen nicht so viel Wert beimessen können, was die Taktik angeht", verrät der 37-Jährige gegenüber dem DFB, kann selber aber wenigstens fast auf den kompletten Kader zurückgreifen. Einzig Daniels Ontuzans wird verletzungsbedingt fehlen, während bei den Löwen gleich sieben Spieler ausfallen. Neben den Langzeitverletzten Quirin Moll, Semi Belkahia, Simon Seferings, Nico Karger und Benjamin Kindsvater wird auch ein Einsatz für die zuletzt wieder im Aufbautraining befindlichen Timo Gebhart und Efkan Bekiroglu zu früh kommen.
Bayern wappnet sich für besondere Herausforderung
Dafür kann sich der TSV aber immerhin der vollen Unterstützung seiner Fans sicher sein, schließlich genießen die Löwen im Hinspiel Heimrecht und haben daher einen Großteil der Karten für das Derby bekommen. "Wir sind in dieser Saison schon häufig vor großen Kulissen angetreten. Aber gegen 13.500 frenetische 1860-Anhänger anzuspielen, wird für die meisten Spieler trotzdem nochmal eine Herausforderung", weiß Hoeneß, der den Gegner auch wegen seiner Physis und seiner Erfahrung im Kader für gefährlich hält. Die letzten beiden Begegnungen vor zwei Jahren in der Regionalliga konnten die Roten allerdings für sich entscheiden, der Aufstieg gelang damals aber dennoch den Blauen, die den Nachwuchs der Bayern in der Endabrechnung deutlich zu distanzieren wussten.
"Das ist aber auch längst Vergangenheit", will Köllner diesen Ergebnissen keinen Wert mehr beimessen, ebenso wenig wie der Tabelle, in der die Bayern (Platz neun) nur einen Punkt vor den Löwen (Rang zwölf) stehen. "In der U23-Mannschaft des FC Bayern steckt riesige Qualität. Von daher müsste das Team in der Tabelle meines Erachtens eigentlich weiter oben stehen", so der Trainer des TSV. Selber wird er das am Sonntag aber verhindern wollen. Ab 14 Uhr liegt die Wahrheit dann auf dem Platz.