Köllner vor Endspiel? "Ich erreiche die Mannschaft noch"

Seit fünf Spielen sieglos und in der Tabelle auf Platz sechs abgerutscht: 1860 München steht vor dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau (Samstag, 14 Uhr) mächtig unter Druck. Für Trainer Michael Köllner könnte die Zeit bei den Löwen im Falle einer Niederlage bereits beendet sein. Im Vorfeld gibt sich der Oberpfälzer aber siegessicher – und betont, die Mannschaft noch zu erreichen.

"… dann wäre ich der Erste, der sagt: das ist hier zu Ende!"

Als die Löwen am Dienstag ein Statement zur aktuellen Lage verschickten, hieß es darin, dass Köllner im Spiel gegen den FSV Zwickau auf der Bank sitzen werde. Weil die Partien in den kommenden Wochen aber nicht explizit erwähnt worden sind, wurde die Job-Garantie für das anstehende Wochenende von Fans und Beobachtern mit einem Ultimatum gleichgesetzt. Ist die Partie gegen Zwickau nun ein Endspiel für Köllner? Darauf angesprochen, sagte der Löwen-Coach auf der Pressekonferenz am Freitag: "Mir sind natürlich die Mechanismen im Fußball bekannt. Aber ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann. Und das sind die tägliche Trainingsarbeit und die Spiele am Wochenende." Die Trainingswoche sei "sehr gut" gewesen und hätte ihm vermittelt, "dass ich die Mannschaft erreiche". Der 53-Jährige machte klar: "Hätte ich das Gefühl, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche, wäre ich der Erste, der sagt: das ist hier zu Ende!"

Natürlich seien in einem Kader von 30 Spielern nicht immer alle glücklich, dennoch habe man im Training unter der Woche gesehen, dass jeder Gas gegeben und sich empfohlen habe. "Die Mannschaft hat einen starken Charakter und ich weiß zu 100 Prozent, dass sie ein gutes Spiel machen wir. Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen werden. Wir gehen mit Selbstvertrauen in die Partie." Trotz der angespannten Lage demonstriert Köllner Entschlossenheit und Überzeugung. Genau das wird am Samstag auch auf dem Platz gefordert sein. "Wir brauchen ein sehr gutes Ballbesitzspiel, Tempo und Spielfreude. Denn vor allem zuhause wollen wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken."

Köllner fordert Leistungssteigerung

Damit das gelingt, setzt der Übungsleiter auch auf die Fans: "Ich bin mir sicher, dass die Zuschauer am sportlichen Erfolg der Mannschaft interessiert sind und ein gutes Gespür für die Situation haben." Köllner rechnet mit einer "herausragenden Stimmung" und will mit seiner Mannschaft dem "unfassbaren Support" gerecht werden. Dass es Unmutsbekundungen gegen seine Person geben könnte, damit beschäftigt er sich nicht: "Es geht nicht um mich, sondern darum, dass Sechzig das Spiel gewinnt." Dafür brauche es gegenüber der Niederlage beim Waldhof eine Leistungssteigerung, "denn so wie wir in Mannheim gespielt haben, kann nicht unser Anspruch sein." Nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen habe 1860 zwar die einst gute Ausgangslage etwas hergegeben, sei aber noch immer voll im Rennen. "Es ist ja nicht so, als wären wir Zehnter. Wir müssen Konstanz in unsere Ergebnisse bringen – das ist uns in den letzten fünf Spielen nicht gelungen." Wichtig sei, "dass wir bei uns bleiben und mit der nötigen Gelassenheit an die Aufgabe rangehen".

Gegen Zwickau, das sich durch die Niederlage gegen Oldenburg am letzten Spieltag in einer "fatalen Situation" befinde und "ums Überleben" kämpfen werde, will Köllner eine neue Serie starten. "Wir haben unter mir schon einige Serien gestartet", weiß der Oberpfälzer. Für diese Mission kann der 53-Jährige auch wieder auf die zuletzt erkrankten Erik Tallig, Yannick Deichmann und Stefan Lex setzen. Vieles spricht dafür, dass sie in die Startelf zurückkehren werden. Neuzugang Raphael Holzhauser dürfte ebenfalls wieder von Beginn an auflaufen. "Er ist in dieser Woche einen Schritt vorangegangen, was die Beziehung zu seinen Mitspielern angeht. Wir brauchen seine Führungsqualität und Leaderfunktion." Damit 1860 die Negativserie beendet – und Köllner, der vor dem Spiel am Samstag "ein paar Kleinigkeiten" ein paar Dinge ändern will, auch nächste Woche gegen Dresden noch auf der Bank sitzt.

   

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