Kölns Durststrecke wird zu Krise: "Vertrauen in unser Spiel fehlt"
Bei Viktoria Köln wächst sich die Durststrecke allmählich zur Krise aus. Das 1:3 gegen Neuling SSV Ulm 1846 bedeutete schon die zweite Heimpleite nacheinander, und der bislang letzte Sieg liegt auch schon mehr als einen Monat zurück.
"Mit allem, was wir haben, verteidigen"
"Ulm hat mit Leib und Leben sein Tor verteidigt – und wir nicht, das müssen wir uns ankreiden", schimpfte Kölns Trainer Olaf Janßen auf der Pressekonferenz nach Spielschluss. Schon zuvor hatte der Ex-Profi am "MagentaSport"-Mikrofon die Defensivleistung seines Teams in ähnlicher Weise kritisiert: "Wir müssen mit allem, was wir haben, unsere Box und unser Tor verteidigen. Das ist unser erstes Thema."
Angesichts nur eines Zählers aus den vergangenen vier Liga-Begegnungen und auch nur eines Erfolgs in den zurückliegenden acht Punktspielen darf sich Janßen beim Blick auf die Tabelle bestätigt fühlen. Zwar rangieren die Rheinländer aufgrund ihres guten Saisonstarts noch sieben Punkte vor den Abstiegsplätzen, doch 30 Gegentreffer machen Kölns Defensive zur zweitschwächsten Abwehr der Liga – nur der Hallesche FC verteidigt bei 34 Gegentoren noch schlechter.
"Irgendwie muss die Kugel vorne reinfallen"
Für Janßen bedingt die notorische Abwehrproblematik weitere entscheidende Mängel in seiner Mannschaft. "Wir stehen gerade auf dem Platz und das Spiel hat noch gar nicht angefangen, da steht es schon 0:2 – das fühlt sich schon scheiße an", meinte der frühere Nationalspieler zum Blitzdoppelpack der Gäste in den ersten zwölf Minuten: "Wir haben im Aufbau einige haarsträubende Fehler gemacht, aber wenn man immer in Rückstand ist, fehlt auch die Überzeugung. Uns fehlt einfach das Vertrauen in unser Spiel."
Ein Silberstreif am Horizont war für Janßen der zweite Durchgang mit dem schnellen Treffer zum zwischen 1:2-Anschluss durch Andre Becker (51.). "Da haben wir in einer für uns sehr schwierigen Situation unser gutes Gesicht gezeigt", meinte der Coach, obwohl dem entscheidenden 3:1 der Württemberger aus seiner Sicht trotz Überzahl "wieder ein leichtfertiger Ballverlust" vorausgegangen war. Letztlich blieb Janßen mit Blick auf die nächste Aufgabe am Sonntag bei Jahn Regensburg, das die letzten zehn Spiele allesamt gewinnen konnte, nur das Prinzip Hoffnung: "Inhaltlich sind wir fleißig und auf einem guten Weg. Am Ende aber zählt nur, dass die Kugel vorne irgendwie reinfällt.“