Köln-Neuzugang Marquet: Selten in so robustem Team gespielt
Seit dieser Saison trägt Sascha Marquet das Trikot von Fortuna Köln und ist somit einer von acht Neuzugängen beim Drittliga-Aufsteiger. Der 24-Jährige ist ein absoluter Wunschspieler von Trainer Uwe Koschinat und wechselte vom Regionalligisten Alemannia Aachen in die Kölner Südstadt. Der gebürtige Leverkusener kam in seiner bisherigen Karriere 23 Mal in der Dritten Liga zum Einsatz, dabei gelangen ihm zwei Tore und eine Vorlage. Im Interview mit liga3-online.de spricht der Mittelfeldspieler über seinen Wechsel, sein Spielstil und die bisherige sportliche Laufbahn.
liga3-online.de: Sascha Marquet, Sie sind einer von acht Neuzugängen bei Fortuna Köln. Wie war der erste Kontakt mit der Mannschaft?
Sascha Marquet: Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Die Mannschaft ist super eingespielt und es herrscht eine richtig gute Stimmung in der Truppe. Das hat mir den Einstieg sehr erleichtert.
Wie kam der Kontakt mit den Verantwortlichen der Fortuna zustande?
Den ersten Kontakt gab es erst nach dem Ende der abgelaufenen Saison. Ich habe mich zunächst voll und ganz auf die Aufgabe in Aachen konzentriert, habe aber auch den Verantwortlichen der Alemannia gesagt, dass ich Zeit brauche und mich erst entscheiden werde, wenn die Saison zu Ende ist.
Inwiefern haben Sie denn die Aufstiegsspiele der Fortuna verfolgt?
Das Hinspiel habe ich live im Südstadion gesehen. Das Rückspiel habe ich dann vor dem Ticker verfolgt und selbstverständlich auch mitgefiebert. Es ist schön das es wieder einen Kölner Verein gibt der in der 3. Liga spielt.
Der Aufstieg der Fortuna und damit die Möglichkeit in der 3. Liga zu spielen war für Sie sicherlich ein Argument für den Wechsel nach Köln. Gab es Weitere?
Mir war es vor allem wichtig, dass ich auf meiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld spielen kann. In Aachen wurde ich in der letzten Saison häufig auf der Außenbahn oder noch weiter vorne gebraucht. Bei der Fortuna habe ich jetzt wieder die Möglichkeit konstant auf der Sechs zu spielen. Das war ein ausschlaggebender Punkt für den Wechsel. Zudem freue mich wieder in der Nähe meiner Heimat zu sein. Ich bin in Leverkusen geboren und so passte eben alles zusammen.
Sie sind ein absoluter Wunschspieler von Uwe Koschinat, der in der Kaderzusammenstellung besonders auf große und robuste Spieler setzt. Wie würden Sie Ihre fußballerischen Qualitäten beschreiben?
Ich würde schon auch von mir behaupten, dass ich ein relativ guter Fußballer bin und ein gutes Auge für das Spiel habe. Ich mag es in der Zentrale zu spielen, viele Ballkontakte zu haben und so das Spiel nach vorne zu lenken. Es gibt aber auch noch viele Sachen die ich noch verbessern oder auch verfeinern kann.
In der Jugend waren Sie noch Stürmer. In Aachen spielten Sie lange Zeit auf der Außenbahn, jetzt im defensiven Mittelfeld. Wie kam es zu dem Wandel?
Insgesamt war ich elf Jahre lang Stürmer. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich die Ballkontakte brauche um ins Spiel zu finden. Den Wandel habe ich dann eigenständig vorangetrieben. Unter René van Eck durfte ich dann auf der Sechs spielen und es hat auf anhieb hervorragend funktioniert. Ich glaube, dass ich gewisse körperliche Voraussetzungen mitbringe, die viele Sechser nicht haben. Dadurch kann ich das Spiel in der Zentrale sehr gut ergänzen.
Vor kurzem haben Sie noch mit Aachen in der 3. Liga gespielt. Was ist der entscheidende Unterschied zur Regionalliga?
In der 3. Liga gibt es sehr viele erfahrene Teams, die sehr clever und abzockt spielen. Der größte Unterschied liegt aber sicherlich im körperlichen Bereich. Der Trainer hat das Team gezielt zusammengestellt mit Spielern, die ein gewisses körperliches Niveau besitzen. Ich habe selten in so einer robusten Mannschaft gespielt. Darauf wird es in der kommenden Saison ankommen.
Bei der Fortuna sind Sie mit Kristoffer Andersen wieder auf einen alten Bekannten aus Aachener Zeiten getroffen.
Das hat mich natürlich gefreut. Kris und ich haben damals gemeinsam in Aachen in der 3. Liga auf der Sechs gespielt und das hat sehr gut funktioniert. Wir hatten eine ähnliche Denkweise im Spiel und konnten uns so sehr gut ergänzen.
Mit der Vorbereitung beginnt auch der Kampf um die Stammplätze. Mit Sebastian Zinke fällt ein potentieller Konkurrent verletzungsbedingt für unbestimmte Zeit aus. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?
Zunächst einmal ist es richtig scheiße, dass Sebastian ausfällt. Nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für ihn persönlich. Ich hatte selber eine Rückenverletzung in der letzten Saison und wünsche ihm, dass er schnell wieder zurückkommt. Zwar sind wir Konkurrenten auf unserer Position, aber es geht hier nur um den Erfolg der Mannschaft. Es wäre der absolut falsche Gedanke persönliche Ziele voranzustellen.
Sie durften in Ihrer Karriere schon mit den unterschiedlichsten Trainern und Trainertypen zusammenarbeiten. Wer hat Sie dabei am meisten geprägt?
So pauschal kann man das gar nicht sagen. Von jedem Einzelnen habe ich sicherlich etwas gelernt. Für einen jungen Spieler ist es schon etwas Besonderes von Ulf Kirsten trainiert zu werden. Ich bin jetzt auf die Zusammenarbeit mit Uwe Koschinat gespannt. Der erste Eindruck ist sehr positiv. Er schenkt einem von Anfang an das Vertrauen, was wichtig ist um konzentriert zu arbeiten. Auf der anderen Seite ist er aber auch sehr akribisch und hat ein Auge für Kleinigkeiten.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Saison!
FOTO: Yannick Bakic