Kommentar: Der Karlsruher SC muss sich gedulden
Vier Spiele – null Siege. So lautet die aktuelle Bilanz beim Karlsruher SC. Auch im gestrigen Spiel gegen den VfL Osnabrück wollte der Knoten beim Zweitligaabsteiger nicht platzen. Es wird immer deutlicher, dass sich der KSC in der 3. Liga gedulden muss. Vor der Saison wurde der ehemalige Bundesligist von den Trainern der 3. Liga als Top-Aufstiegsfavorit erklärt – doch ein Spaziergang wird der Weg zurück keineswegs. In einer mit vielen Traditionsmannschaften gespickten Liga werden sich die Karlsruher erst ein Mal beweisen müssen. Sie dürfen nicht erwarten, dass sie Spiele möglicherweise aufgrund eines Absteiger-Bonus gewinnen. Kein Team hat etwas zu verschenken, denn die halbe Liga spielt um den Aufstieg mit.
Rückschläge müssen weggesteckt werden
Will der KSC wirklich nach nur einem Jahr zurück in die 2. Bundesliga, muss man sich in Geduld üben. Es ist vollkommen normal, dass eine fast vollständig neuformierte Mannschaft zu Beginn der Saison noch nicht in Topform sein kein. Gewisse Abläufe müssen sich eben erst einspielen. Dazu gehört auch, dass man Rückschläge, wie die bittere Niederlage im Derby gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart wegsteckt und den Blick nach vorne richt. Dies gilt im Übrigen auch für die Fans: Hier und da könnte man den Eindruck gewinnen, dass die KSC-Anhänger davon ausgehen, dass der Weg zurück in das Bundesliga-Unterhaus ein Selbstläufer wird. Wie anders lassen sich sonst bereits nach dem dritten Spieltag (!) vereinzelte Stimmen in Fan-Foren erklären, dass Trainer Markus Kauzinski nicht der richtige sei? Wenn jetzt bereits begonnen wird, an Spielern und Trainer zu zweifeln, kann der Aufstieg abgehakt werden. Die letzten Jahre zeigen: Nur wer Rückschläge wegsteckt, sich nicht von einem Weg abbringen lässt und vor allem die Geduld behält, hat in der 3. Liga eine reelle Chance auf den Aufstieg.
FOTO: Florian Ulrich