Kommentar: Die Hoffnung ist zurück beim VfL Osnabrück

Durch den 2:0-Erfolg im Kellerduell gegen Rot-Weiß Essen hat der VfL Osnabrück nicht nur einen enorm wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg gefeiert, sondern darüber hinaus auch gezeigt, dass der Teamspirit bei den Niedersachsen weiterhin aufrecht ist. Dennoch ist der Erfolg nur ein erster kleiner Schritt zum großen Ziel Klassenerhalt. Ein Kommentar.

Der Sieg darf nur der Anfang sein

Der Jubel war laut und die Erleichterung groß, als Bashkim Ajdini mit dem verwandelten Elfmeter in der Nachspielzeit die letzten Zweifel am dritten Saisonsieg der Lila-Weißen beseitigte. Und genau an dieser Befreiung merkte man dem ganzen Stadion an, dass ein Sieg manchmal mehr als drei Punkte bedeutet. Beim Debüt von Marco Antwerpen hatte der VfL die Essener mit einer kämpferisch überzeugenden Leistung "wegmalocht", wie RWE-Trainer Uwe Koschinat nach der Partie anerkannte. Diesen Aufschwung und die Gewissheit, dass die Mannschaft intakt ist, sollten dem gesamten Verein neuen Mut zur Hoffnung geben.

Insbesondere die Einstellung und den Kampf, den die Lila-Weißen boten, sind Eigenschaften, die im Tabellenkeller elementar sind. Dass Marco Antwerpen dies bei den Spielern herauskitzeln konnte, spricht für seine Erfahrung in einer solchen Situation. Und so wird es auch in den anstehenden Spielen weniger im "Schönspielerei", sondern vielmehr um nackte Ergebnisse gehen.

Duell in Verl als weiterer Prüfstein

Dennoch ist festzuhalten, dass zwar ein erster Schritt gegangen wurde, den Osnabrückern dennoch weiterhin fünf Zähler bis zum rettenden Ufer fehlen, sodass der Sieg nur ein Anfang sein darf. Mit punktuellen Verstärkungen im Winter wird die aktuell herrschende Unwucht im Kader der Lila-Weißen ausgebessert werden müssen. Auch wenn durch die Umstellung Antwerpens auf einer Dreier-, respektive Fünferkette deutlich an Stabilität gewonnen wurde, sind die Baustellen im Kader weiter offensichtlich: Es fehlt an Tempo auf den Flügeln und Robustheit im Zentrum. Positiv für den Neu-Coach: Durch den kapitalen Rundumschlag in der sportlichen Führung wird der 53-Jährige deutlich mehr Einfluss auf potenzielle Neuzugänge haben und die für seinen Spielstil fehlenden Puzzleteile verpflichten können.

Doch bevor der Fokus auf der Kaderplanung liegt, steht für den VfL am kommenden Sonntag das nächste Spiel mit Endspielcharakter an: Beim SC Verl wartet dann aber ein Gegner, der beinahe ausschließlich über spielerische Elemente agiert und den VfL wieder vor ganz andere Aufgaben stellen wird. Es wird sich zeigen, ob das gewonnene Selbstvertrauen weiter ausgebaut werden kann und der VfL den Rückstand noch weiter verkürzen kann. So oder so, bei den Osnabrückern ist die Hoffnung wieder zurück, dass die Rettung in der Rückrunde gelingt.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button