Kommentar Dynamo Dresden: Kaum Druck, kaum Gefahr
Zwei Spiele – zwei Niederlagen. Die Bilanz der SG Dynamo Dresden im neuen Jahr könnte durchaus besser ausfallen, doch nach zwei gehemmten Auftritten scheinen die Sachsen sich selbst aus dem Aufstiegsrennen zu nehmen. Wird die Mannschaft durch die Erwartungshaltung von außen erdrückt? Die Dresdner dürfen sich nicht Träumereien hingeben. Logisch, die gute Hinserie mit 38 Punkten weckte bei jedem Akteur Begehrlichkeiten, natürlich auch bei den Fans. Diese dürfen von der 2.Bundesliga träumen, doch die Mannschaft muss fokussiert auf den Erfolg bleiben. Das scheint derzeit etwas schwierig zu sein, zumal die Rahmenbedingungen gegen Erfurt zuletzt alles andere als normal waren. In wie weit die Situation mit dem Geisterspiel die jungen Spieler beeinflusst hat, bleibt reine Spekulation. Fakt ist, in beiden Spielen nach dem Jahreswechsel ging den Schwarz-Gelben vieles ab, was die Böger-Elf im Jahr 2014 noch so stark machte. Der Spielfluss ist gehemmt, im Sturm herrscht Flaute und schon wieder musste man ein spätes Gegentor hinnehmen. In Sachsens Hauptstadt drückt offensichtlich der Schuh. Zu den genannten Faktoren kommen immer wieder verletzungsbedingte Ausfälle und Sperren hinzu. Trainer Stefan Böger muss fast Woche für Woche seine Mannschaft umstellen. Leistungsträger aus der Hinrunde, wie Marvin Stefaniak scheinen vorerst außen vor zu sein. So bekam erneut Zeldenrust am Samstag gegen Erfurt seine Chance von Beginn an. Doch weder in Münster, noch gegen Erfurt konnte der hoch gehandelte Neuzugang nachweisen, dass er die erhoffte Verstärkung für die Dynamo-Mannschaft ist.
Richtungsweisendes Spiel in Kiel
Die Mannschaft muss sich wieder finden. Nebenkriegsschauplätze wie Geisterspiele oder weitere Fankrawalle sollten in Zukunft vermieden werden. Ansonsten können die jungen Spieler schnell den Fokus auf den sportlichen Bereich verlieren. Verloren haben die Sachsen am Samstag gegen Erfurt völlig zu Recht. Die Gäste aus Thüringen bewiesen den längeren Atem und schlugen kurz vor Abpfiff eiskalt zu. Dresden entwickelte zu wenig Druck und strahlte kaum Gefahr aus. So hatten sich die Böger-Schützlinge selbst das wohl gerechte 0:0 nicht verdient. Nun muss der Trainer seine Spieler schnell aufrichten und auf das schwere Auswärtsspiel in Kiel vorbereiten. Hagelt es dort die nächste Niederlage, rutschen die Sachsen schnell in das Niemandsland der Tabelle ab. Und das wäre nach den euphorischen und begeisterten Auftritten im bisherigen Saisonverlauf sehr schade. Die Dresdner müssen ihre Unbekümmertheit und Leichtigkeit wieder finden. Die Fans dürfen derweil weiter träumen. Die Mannschaft muss dagegen beginnen, wieder Punkte zu sammeln. Ansonsten verläuft diese Saison im Elbsand.