Kommentar: Hansa gießt vor Spiel gegen Darmstadt Öl ins Feuer

Der F.C. Hansa Rostock hat finanzielle Probleme, das ist weithin bekannt. Im November vergangenen Jahres musste der Verein von der Ostsee eine Etatlücke von etwa einer Millionen Euro öffentlich machen. Doch wie groß muss die Not sein, dass der Verein auf seiner Facebook-Seite vor dem Spiel gegen den SV Darmstadt 98 Stimmung gegen die anreisenden Fans macht: "Wer einen Hanseaten reizt, muss mit den Konsequenzen rechnen! Das Spiel gegen Darmstadt am Sonnabend ist EINE FRAGE DER EHRE! Die Lilien-Fans tönen schon, dass sie für die Stimmung in unserem Stadion sorgen werden! Lasst uns den stimmgewaltigen und ohrenbetäubenden Gegenbeweis antreten! (…).“ Diese Aussage muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Offensichtlich um mehr Zuschauer ins Stadion zu locken, begibt sich der Verein auf ein Niveau herab, das bei Einzelpersonen mit dem Wort "Internethooligan“ bezeichnet wird. So heizt der Verein seinen fast 70.000 Followern im Vorfeld der Partie ordentlich ein, man gewinnt den Eindruck, als dass ausnahmslos alle Darmstädter Anhänger große Töne spucken würden und das Ostseestadion geradezu „einnehmen“ wollten.

Lilien-Fans respektieren Rostocker Fanszene

Und warum das Ganze? Vermutlich, weil ein Vereinsmitarbeiter in das Forum der Darmstädter Fanszene geschaut hat und den einen oder anderen Post mit den typischen Inhalten gefunden hat, die es austauschbar in allen anderen Foren gibt. Natürlich, der Flug der Anhänger nach Rostock erregt Aufsehen, aber große Provokationen seitens der Darmstädter gab es nicht, im Gegenteil: Die Größe und die Leistung der Rostocker Fanszene wird anerkannt und respektiert. So können sich die Darmstädter Fans auf einen heißen Tanz in Rostock einstellen, weil der Heimverein, laut eigenem Verständnis eigentlich in höheren Profi-Regionen beheimatet, alles dafür getan hat, Ressentiments und Abneigung gegen die Gäste zu schüren. Professionell ist das nicht.

FOTO: Flohre Fotografie