Kommentar: Wiederholungsspiel ist die einzig richtige Entscheidung

Vier Tage nach dem Abbruch der Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück ist nun klar: die Partie wird wiederholt. Es ist die einzig richtige Entscheidung. Ein Kommentar.

Die beste Lösung

Noch vor Weihnachten, und damit schneller als gedacht, hat das DFB-Sportgericht dem Wunsch beider Vereine nach einem Wiederholungsspiel entsprochen – es ist die beste Lösung, nicht zuletzt aus sportlicher Sicht. Nach den Durchführungsbestimmungen wäre auch eine Wertung für einen der beiden Vereine möglich gewesen. Sowohl für den MSV Duisburg, weil sich der VfL dazu entscheiden hatte, nicht mehr weiterzuspielen, als auch für den VfL Osnabrück, war es doch ein Fan des MSV Duisburg, der Osnabrücks Aaron Opoku nach Angaben des DFB und beider Vereine rassistisch beleidigt hatte.

Doch eine Wertung am grünen Tisch wäre der Sache und den Umständen am Sonntag nicht gerecht geworden. Es wäre schlicht nicht fair gewesen, einen der beiden Klubs für das Fehlverhalten eines einzelnen Zuschauers zu bestrafen. Zumal es den Kampf gegen Rassismus konterkariert und Tür und Tor für rassistische Beleidigungen geöffnet hätte.

Ein letztes Signal

Dass es aber überhaupt zu einem Wiederholungsspiel kommen muss, ist hoffentlich das letzte Signal an all diejenigen, die Alltagsrassismus verharmlosen oder einen Vorfall wie den am Sonntag zu relativieren versuchen. Es darf nie wieder so weit kommen, dass ein Spieler rassistisch beleidigt wird und ein Spiel daraufhin abgebrochen werden muss, weil sich der Betroffene nicht mehr in der Lage sieht, weiterzuspielen.

Der Vorfall muss auch dazu führen, dass ein Umdenken bei den Fans einsetzt: Emotionen und Seitenhiebe ja, Beleidigungen unter der Gürtellinie und vor allem Rassismus nein. Ein Fußballstadion ist nicht der Ort, um seine angestaute Wut an Spielern oder dem Schiedsrichter auszulassen. Fußball soll bei aller Rivalität verbinden und ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln. Dass es unmittelbar nach dem Vorfall am Sonntag zu "Nazis-raus"-Rufen beider Fanlager gekommen war, ist ein gutes Zeichen – und macht Hoffnung.

   

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