Konflikt beim VfL: Fans fordern Rücktritt von Präsident Lehker

Aus sportlicher Sicht war es ein rundum erfolgreicher Tag für den VfL Osnabrück und seine 10.000 Anhänger im Stadion an der Bremer Brücke. Vereinspolitisch allerdings gibt es derzeit viel Diskussionsstoff. Die Faninitiative ,,Nur für diesen Verein (NfdV)" veröffentlichte bereits gestern einen Artikel auf ihrer Homepage, in dem sie die Missstände und die ,,verpasste Chance" der Vereinsführung näher erläuterten. Während der Partie gegen RW Erfurt folgten dann einige Plakate in der Fankurve der Lila-Weißen, auf welchen der Rücktritt des Präsidenten gefordert wurde. Sportlich auf Erfolgskurs, jedoch scheint es zwischen den Fans und der Vereinsführung Konflikte zu geben.

In der Kritik einiger Fans: VfL-Präsident Gert Lehker

Ein Banner mit der Aufschrift ,,Lehker raus"  prangerte die gesamten 90 Minuten am Zaun vor der Ostkurve. Davor positionierten sich wie gewohnt die Ultras der Osnabrücker. In der ersten und auch zweiten Halbzeit präsentierten sie einige Spruchbänder zur Personalie Lehker. Unter anderem war von ,,Du ziehst unseren Verein in den Dreck – Lehker muss weg!" und ,,Unser Verein – und nicht deine Firma" zu lesen. Wenige Augenblicke später folgten auch Sprechchöre gegen den derzeitigen Inhaber des Präsidialamts. Heftige Kritik, die allerdings auch von Pfiffen aus anderen Bereichen des Stadions begleitet wurde. Es bahnt sich trotz des sportlichen Erfolges wieder eine aufreibende Diskussion an, welche jedoch nicht die erste beim VfL wäre, wenn es um die Vereinsführung geht. Laut dem Schreiben von ,,NfdV" hat Lehker den Mitgliederwillen mit Füßen getreten und kündigte an, auf der nächsten Jahreshauptversammlung nicht erneut zu kandidieren, falls die Ausgliederung nicht durchgesetzt wird.

Schlechte Stimmung trotz sportlichem Erfolg

Von diesem Vorhaben rückte er allerdings nach kurzer Zeit wieder ab. Zudem heißt es von der Faninitiative: ,,Wir finden es befremdlich, wie selbstverständlich Herr Lehker dazu bereit ist, einen von den Mitgliedern gefassten Beschluss in seinem Sinne abzuändern." . Im Verein herrscht demnach eine störende Unruhe in Zeiten sportlichen Erfolgs, jedoch sehen einige Teile der Anhänger des VfL die Kritik als berechtigt an. Worte wie ,,Klüngel" oder ,,Vetternwirtschaft" fielen in den letzten Jahren in Kreisen der Lila-Weißen Fanszene immer wieder; viele Fans fordern eine lückenlose Aufklärung der Vergangenheit und sehen den aktuellen Weg als nicht zielführend an. Erste Gedanken, die Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft um ein Jahr zu verschieben sind wohl vorhanden, jedoch sieht es momentan danach aus, als wolle die Führung die Ausgliederung doch schon im November dieses Jahres durchbringen. Die erforderliche 3/4 Mehrheit der Mitglieder wird aber wohl nach derzeitigem Stand nur schwer erreichbar sein. Auch Trainer ,,Pele" Wollitz bemerkt die Unruhe um den Verein und kritisierte dies auf der Pressekonferenz mit den Worten: „Was hier passiert, ist unvorstellbar. Das färbt auch auf die Mannschaft ab. Es ist so weit, dass ich keine Lust mehr habe“. Vielerorts wird sich vielleicht Verwunderung über die angespannte Atmosphäre trotz des sportlichen Erfolgs breit machen – die Missstände innerhalb des Vereins jedoch einfach außen vor zu lassen scheint auch nicht die korrekte Lösung zu sein. Bleibt abzuwarten, wie sich die Stimmung im VfL-Lager in den kommenden Wochen entwickelt und wie die Verantwortlichen auf die massive Kritik einiger Fans reagieren.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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