Koschinat erwartet Gegenwind der Fans, Grimaldi fällt vorerst aus
Auch drei Tage später wirkt die Niederlage im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Saarbrücken weiter nach – und wird das wohl auch in den nächsten Wochen tun. Trainer Uwe Koschinat erwartet für die kommende Zeit jedenfalls verstärkten Gegenwind der Fans. Derweil fällt Top-Torjäger Adriano Grimaldi vorerst aus.
"Bedingungslose Unterstützung ist weg"
Er schlug der Mannschaft nach der Pleite gegen den FCK wie ein Orkan ins Gesicht, der Frust der Fans. Am Zaun von den Anhängern zur Rede gestellt, bekamen Spieler und Trainer in einer hitzigen Atmosphäre einige deutliche Äußerungen an den Kopf geworfen. Auch wenn der Austausch wenig konstruktiv war, stellte Koschinat am Dienstag fest: "Die bedingungslose Unterstützung der Fans ist weg, das hat sich komplett in die andere Richtung gewandelt. Entsprechend müssen wir mit einer anderen Gegenwehr von außen rechnen." Einer Tatsache, der sich auch Torhüter Daniel Batz bewusst ist: "Wir haben viel Kredit verspielt, das Kind liegt nun erst einmal im Brunnen. Da müssen wir uns selbst wieder herausziehen und schauen, wie wir die Leute wieder hinter uns bekommen."
Den ersten kleinen Schritt in diese Richtung kann der FCS am Mittwochabend im Landespokal bei Fünftligist FSV Jägersburg machen. "Ich erwarte, dass wir mit einer gewissen Souveränität gewinnen", gab Koschinat vor und betonte: "Wir haben etwas gutzumachen." Von einem Charaktertest wollte der 50-Jährige aber nicht sprechen – schließlich habe die Einstellung zuletzt gestimmt. Vielmehr sei die Partie in Jägersburg ein erster Stresstest. "Man kann auch von einer echten Prüfung sprechen, in die ich mich mit einschließe", so der FCS-Coach. Vorwürfe, er habe in den letzten Wochen nach Sympathie aufgestellt, wies er im Rahmen eines längeren und emotionalen Monologs derweil "ganz weit" von sich und gab offen zu. "Das hat mich hart getroffen."
Sehnenreizung bei Grimaldi
Auf Experimente will Koschinat am Mittwoch verzichten – nicht nur wegen der sportlichen Lage und der Spielpause am kommenden Wochenende, sondern auch aufgrund der Personalsituation. Weil Ersatzkeeper Marcel Johnen nach seiner Knieverletzung erst eine Einheit absolvieren konnte und Jonas Hupe wegen einer Meniskusverletzung operiert werden muss, steht Stammkeeper Daniel Batz im Tor. Ausfallen werden neben den Langzeitverletzten auch Alexander Groiß (Oberschenkenbeschwerden), Maurice Deville (Nationalmannschaft) auch Minos Gouras (Schlag auf den Oberschenkel) und Top-Torjäger Adriano Grimaldi.
"Nachdem er sich schon seit Wochen mit kleineren Verletzungen herumschleppt, wurde nun eine Sehnenreizung diagnostiziert", berichtete Koschinat. Das könne eine Frage von Tagen, aber auch von Wochen sein. Ein weiterer Rückschlag für den 1. FC Saarbrücken also. Ob die Saarländer den ersten Stresstest bestehen und wie die Reaktionen der Fans ausfallen, wird sich am Mittwochabend zeigen.