Koschinat nimmt Mannschaft in die Pflicht – Hoffnung bei Gjasula

Auch, wenn erst der 21. Spieltag ansteht, hat das Heimspiel gegen Hannover 96 II (Sonntag, 13:30 Uhr) für Rot-Weiss Essen fast schon Endspiel-Charakter. Denn im Falle einer Niederlage könnte der Abstand auf das rettende Ufer bis auf sieben Zähler anwachsen. Um das zu verhindern, nimmt Trainer Uwe Koschinat seine Mannschaft in die Pflicht – und darf zudem auf das Debüt von Klaus Gjasula hoffen.

Gjasula mit erstem Trainingsversuch

Schmerzlich wurde Gjasula am vergangenen Sonntag in Aachen vermisst, und auch in dieser Woche sah es zunächst danach aus, als würde der 35-Jährige aufgrund einer Grippe auch gegen Hannover II ausfallen. Doch weil der Mittelfeldspieler unbedingt dabei sein will, unternahm er am Freitag nach Angaben von Trainer Uwe Koschinat einen ersten Trainingsversuch. "Er möchte sich der Situation stellen", hob der RWE-Coach bei der Pressekonferenz am Freitag hervor. Ob er spielen kann, ist aber noch offen, "da wir noch nicht wissen, wie er die Belastung vertragen hat". Das will Koschinat mit Gjasula nun besprechen. "Er ist hier, um zu helfen, und deswegen will er unbedingt auf den Platz, was ich natürlich dankend annehme."

Nicht nur aufgrund der fußballerischen Qualitäten des EM-Torschützen von 2024, sondern weil er "unheimlich gut eine Richtung vorgeben" könne. "Und da muss man ganz klar sagen, ist er relativ schnell ein Orientierungspunkt geworden, weil er sehr, sehr klare Ansagen macht, diese mit Leben füllt, sich nie versteckt und auch guter Blitzableiter ist." Koschinat ist davon überzeugt, dass Gjasula andere besser machen werde. "Aber die müssen natürlich auch besser performen."

Spielen soll nur, "wer dieser Situation gewachsen ist"

Damit sprach Essens Coach einen wichtigen Punkt an, denn in Aachen war das Team kollektiv untergangen – sowohl was das Spielerische anging, aber auch im Hinblick auf die Emotionalität, die gerade in so einem Spiel wichtig ist. "Die Mannschaft ist definitiv in der Pflicht ist, eine Reaktion zu zeigen", machte Koschinat klar. Dass dem am Sonntag so sein wird, dafür habe es im Training unter der Woche "sehr, sehr viele Anhaltspunkte" gegeben. Allerdings: Schon letzte Woche stimmte die Leistung im Training, ehe im Spiel dann nichts mehr davon zu sehen war.

Entsprechend war Koschinat in vielen Einzelgesprächen nun darum bemüht, herauszufinden, "wer dieser Situation gewachsen ist". Es gelte Spieler zu finden, "die eine riesen Lust darauf haben, diese Wucht des Klubs auch tatsächlich zu nutzen". Es gehe nicht nur darum, wer auf der Basis seiner sportlichen Qualitäten der Beste sein kann, sondern wer bereit ist, sich dieser Situation wirklich mit jeder Konsequenz zu stellen. "Das werde ich in meine Überlegungen einfließen lassen, und das wird man am Sonntag auch in der Aufstellung sehen."

Einer, der definitiv spielen wird, ist Ahmet Arslan. Unter der Woche sei es beim 30-Jährigen "fantastisch" zu sehen gewesen, "mit wie viel Hingabe und mit welchem Ehrgeiz er bei Torabschlüssen dabei war". Die Mannschaft sei nun gefordert, Arslan in bessere Abschlusspositionen zu bringen. Gleichzeitig forderte Koschinat gerade von den Führungsspielern, Körperlichkeit in die Partie zu bringen. Nur das allein werde allerdings nicht reichen. "Es wäre total töricht, wenn wir glauben, wir treffen auf eine Mannschaft, die man sehr stark über Körperlichkeit beeindrucken kann. Ganz sicher nicht", stellte Koschinat klar, der zudem vor der Standardstärke des Aufsteigers (schon neun Treffer) warnte.

"Wünsche mir, dass externe Qualität dazu kommt"

Während Manuel Wintzheimer (Syndesmosebandanriss), Thomas Eisfeld (Muskelfaserriss) und Ekin Celebi (Muskelverletzung) weiterhin ausfallen, ist Matti Wagner zurück auf dem Platz und auch eine Option für die Startelf, wie der RWE-Übungsleiter betonte. Parallel hält die Suche nach einem Stürmer weiter an. "Ich wünsche mir, dass externe Qualität dazu kommt. Qualität ist der entscheidende Faktor", machte der RWE-Coach klar. "Die Spieler müssen etwas mitbringen, was wir aktuell nicht im Kader haben und was uns definitiv besser macht."

Als Kandidat gilt unter anderem Patrick Hobsch von Liga-Konkurrent 1860 München. "Ich sitze bis spät abends hier und versuche auch über Calls Spieler davon zu überzeugen, dass Rot-Weiss Essen genau die richtige Wahl ist." Es gehe auch immer darum, den Spieler sportlich zu überzeugen. "Und da sind wir wirklich dran." Am Ende müssten aber alle Seiten davon überzeugt sein, "dass uns der Spieler in der jetzigen Situation weiterbringt." Sollte sich bis Sonntag nichts mehr tun, muss es der bisherige Kader richten.

   

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