Koschinat über Aus beim VfL Osnabrück: "Gehe nicht im Bösen"

Nach zehn Monaten ist die Amtszeit von Uwe Koschinat als Trainer des VfL Osnabrück am späten Samstagabend abgelaufen. Im Bösen geht der 53-Jährige aber nicht, wie er im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" betont.

"Das macht auch mich extrem unzufrieden"

Obwohl Koschinat bereits am späten Samstagabend über seine Freistellung persönlich informiert worden war, ließ er es sich nicht nehmen, sich am Sonntag von der Mannschaft zu verabschieden. "Es war mir wichtig, den VfL so zu verlassen, wie ich ihn damals betreten habe", erklärt der gebürtige Koblenzer gegenüber der Zeitung. "Ich bin damals durch die offene Vordertür gekommen und wollte nicht einfach so durch den Hinterausgang verschwinden." Dass der Abschied weh tue, gibt Koschinat unverwunden zu. "Aber ich gehe nicht im Bösen. Das ist nicht meine Art."

Zumal er sich bewusst ist, dass der Saisonstart alles andere als gut war. "Fünf Punkte aus sechs Spielen, das ist ein Ergebnis, das macht auch mich extrem unzufrieden und erzürnt mich. Das ist zu wenig. Vor allem, weil wir auf der Basis der drei Heimspiele viel zu wenig herausgeholt haben." Am Ende trage er als Cheftrainer die Verantwortung "und der stelle ich mich zu einhundert Prozent", sagt Koschinat, betont aber, dass er rückblickend nichts anders gemacht hätte: "Weil ich überzeugt bin, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, der richtige war."

Bitte an die Spieler

Nachdem die Lila-Weißen in der vergangenen Zweitliga-Saison oftmals als Underdog in die Partie gegangen waren, wollte er das Spielsystem nun auf dominanten Ballbesitzfußball umstellen. Dass das etwas Zeit in Anspruch nehmen würde, war zwar erwartet worden. Eine Entwicklung war in den letzten Wochen jedoch nicht zu sehen, was einer der Gründe für das Aus nach sechs Spielen war. "Leider haben wir oft nicht genug Kapital aus unserer besseren Spielanlage schlagen können", gesteht auch Koschinat ein.

Trotz der schwachen Bilanz hofft der 53-Jährige von den Spielern, dass jeder, "der in Zukunft meinen Namen hört mit einem kleinen Lächeln an mich denkt. Denn die menschliche Komponente war mir stets wichtig. Ich hoffe, ich habe mir für alle genügend Zeit genommen, sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten". Von dem Potenzial der Mannschaft ist er weiterhin überzeugt: "Manchmal ist es gut, wenn ein neuer Impuls da ist – eine neue Ansprache, eine neue Idee oder kleine Veränderungen in der Menschenführung. Das löst erst einmal ganz viele Bremsen." Genau darauf setzen auch die Verantwortlichen um Sportchef Philipp Kaufmann. Bis ein neuer Coach gefunden ist, werden die beiden Co-Trainer Tim Danneberg und Maniyel Nergiz an der Linie stehen. Auch im Heimspiel gegen Energie Cottbus am Dienstagabend wird das Duo auf der Bank sitzen.

   

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