Kother im Interview: "Was gibt es Schöneres für Spieler und Fans?"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Regensburgs Topscorer Dominik Kother über die Siegesserie des SSV Jahn von acht Spielen, den Vorsprung auf die Konkurrenz, Unterschiede zur 2. Bundesliga und das kommende Topspiel gegen Dynamo Dresden am Sonntag.
"Chemie bei uns im Team ist einfach klasse"
liga3-online.de: Nach acht Siegen in Folge grüßt der SSV Jahn Regensburg gemeinsam mit Dynamo Dresden von der Spitze. Wie ist der aktuelle Erfolgslauf zu erklären, Herr Kother?
Dominik Kother: Die Chemie bei uns im Team ist einfach klasse. Wir kommen alle sehr gut miteinander aus, auch neben dem Platz. Das ist ein großer Bestandteil des derzeitigen Erfolgs. Wir haben uns insgesamt als Mannschaft schnell gut gefunden, und das zeigt sich in den Ergebnissen.
Der Vorsprung auf Relegationsplatz drei beträgt sieben Punkte, Rang vier ist sogar schon zehn Zähler entfernt. Wie oft schauen Sie derzeit auf die Tabelle und wie bewerten Sie die Tabellensituation?
Wenn man so gut dasteht, dann schaut man sich die Konstellation auch gerne einmal an. Aber wir wissen auch, dass es nur eine Momentaufnahme ist und sich alles wieder schnell drehen kann. Daher müssen wir dranbleiben und dürfen nicht nachlassen.
Für Sie waren es die ersten Monate im Jahn-Trikot, nachdem Sie zuvor anderthalb Jahre für Waldhof Mannheim gespielt hatten. Mit vier Toren und fünf Vorlagen tragen Sie Ihren Teil zum Erfolg bei. Hatten Sie sich den Start in Regensburg genauso vorgestellt?
Zumindest hatte ich ihn mir so gewünscht. Ich bin gut angekommen in Regensburg, habe Selbstvertrauen gesammelt und freue mich, dass ich der Mannschaft derzeit so gut helfen kann. Es wäre schön, wenn es genauso weitergeht.
Ausgebildet wurden Sie beim Karlsruher SC, bei dem Sie in der 2. Bundesliga schon 41 Mal am Ball waren. Denken Sie, dass die 3. Liga gerade optimal für Ihre Weiterentwicklung ist?
Das kann ich schwer beurteilen. Ich weiß nur, dass es sehr gut läuft und es gerade viel Spaß macht auf dem Platz. Ob das auch in der 2. Bundesliga so gewesen wäre, weiß ich nicht.
"Macht wenig Sinn, zu weit nach vorne zu blicken"
Wie würden Sie die 3. Liga mit der 2. Bundesliga vergleichen?
Taktisch gibt es auf jeden Fall ein paar Unterschiede. Außerdem ist die 3. Liga sehr körperbetont, und es geht gefühlt mehr hin und her als in der 2. Bundesliga. Dagegen ist die individuelle Klasse in Liga zwei etwas höher. Insgesamt sind die Unterschiede aber nicht allzu groß. Top-Teams aus der 3. Liga könnten sicherlich auch in der 2. Bundesliga mithalten.
Wollen Sie denn schon kurzfristig zurück in die 2. Bundesliga – ist das vielleicht sogar Ihr klares Ziel?
Es ist sicher das Ziel von jedem bei uns in der Mannschaft, irgendwann wieder höherklassiger zu kicken. Aber es macht wenig Sinn, zu weit nach vorne zu blicken. Es geht darum, im Hier und Jetzt alles zu geben und jede Woche Höchstleistungen abzurufen.
Ein weiterer Schritt in Richtung 2. Bundesliga wäre ein Sieg am Sonntag im Top-Spiel gegen den punktgleichen Spitzenreiter Dynamo Dresden. Wie groß ist die Vorfreude auf den Showdown?
Jeder freut sich enorm darauf. Vor ausverkaufter Kulisse spielen die derzeit beiden besten Teams der 3. Liga gegeneinander. Was gibt es Schöneres für Spieler und Fans?
Dresden musste zuletzt beim 0:1 in Saarbrücken einen Rückschlag hinnehmen. Was erwarten Sie für ein Spiel – und worauf wird es ankommen, um die Siegesserie von acht Partien auszubauen?
Wir werden versuchen, Dresden unser Spiel aufzudrücken. Wenn wir gut anlaufen, unsere Chancen nutzen und defensiv weiterhin so stabil stehen, werden wir auch wieder punkten. Dass es sehr schwer wird, ist uns aber bewusst.