"Kotzt mich richtig an": FCS mit Remis "nicht zufrieden"

Der 1. FC Saarbrücken hat weiterhin eine Ergebniskrise. Auch in Halle zeigte das Team vor allem im ersten Durchgang eine gute Leistung, holte am Ende beim 1:1 aber nur einen Punkt – was Trainer Lukas Kwasniok überhaupt nicht passte.
Viele Chancen nicht genutzt
Ohne das Spiel gesehen zu haben oder das Ergebnis zu kennen, wurde dem Außenstehenden dennoch sofort klar, dass Lukas Kwasniok mit dem Ausgang der Partie nicht zufrieden war. Die Enttäuschung war dem Trainer des 1. FC Saarbrücken ins Gesicht geschrieben. Der 39-Jährige machte aus seiner Gefühlswelt aber auch kein Geheimnis. Man könne mit dem 1:1 beim Halleschen FC, diesem einen Punkt, "nicht zufrieden sein", meinte der Fußballlehrer bei "MagentaSport".
Was ihn störte: "Wir betreiben so einen Aufwand in der ersten Halbzeit und am Ende muss das Spiel nach 25 Minuten vorentschieden sein." Stattdessen stand es noch 0:0, weil beste Möglichkeiten nicht genutzt wurden. "Wir haben zum wiederholten Male den Gegner nicht gekillt", ärgerte sich Kwasniok. Erst kurz vor der Halbzeitpause gingen die Saarländer durch Julian Günther-Schmidt in Führung (44.). Nicklas Shipnoski hatte einen Ballverlust von Halles Sören Reddemann ausgenutzt und legte den Ball im Strafraum, quer auf den Torschützen. Für den Winter-Zugang war es das erste Tor in der 3. Liga seit exakt einem Jahr. Damals hatte er für den FC Carl Zeiss Jena getroffen.
"Haben körperliche Nachteile"
"Wir hätten in der ersten Halbzeit deutlich früher den Sack zumachen müssen. Wir hatten die klar besseren Chancen, haben das klar bessere Spiel gemacht", pflichtete der Angreifer seinem Coach bei. Deshalb sei es "wieder enttäuschend" nur Unentschieden gespielt zu haben. "Das kotzt mich natürlich richtig an, dass wir nach der ersten Halbzeit nur einen Punkt mitbringen". Der FCS steht bei nur einem Sieg aus den vergangenen elf Duellen, von denen vier verloren wurden.
Dabei kann Kwasniok seinen Profis mit Blick auf Leistung und Engagement kaum Vorwürfe machen. Auch in Halle war er mit dem Gezeigten zufrieden. Doch seinem Team sei "aktuell der Killerinstinkt abhanden gekommen". Es hätte in der Rückrunde kein Spiel gegeben, in dem der Aufsteiger nicht die ersten zwei guten Möglichkeiten gehabt hätte. Doch viel zu selten wurden die Chancen auch in Tore umgemünzt. Der Ertrag blieb aus. Das kraftraubende Anlaufen fordert im Laufe des Spiels seinen Tribut. Mitte der zweiten Halbzeit fehle die Kraft, um die gegnerischen Angriffe konsequent abzuwehren.
So wie am Montag in Halle. "Wenn dir die Körner fehlen, ist es normal, dass der Gegner aufkommt", erklärte der Trainer. Hinzukommt, dass der HFC robustere Spieler auf dem Feld hatte. "Da haben wir körperliche Nachteile, wir haben nicht so viele Riesen." Das nutzte der HFC aus und kam nach 73 Minuten durch Jonas Nietfeld zum Ausgleich. "Wir haben im Endeffekt auch noch Glück, dass Halle ein paar Dinger liegen lässt und wir nicht noch eher den Ausgleich kassieren", wusste Günther-Schmidt, dass die Partie am Ende auch noch komplett in Richtung der Hausherren hätte kippen können. Gegen den MSV Duisburg am kommenden Montag soll der Knoten dann platzen.