Krämer unzufrieden, Konrad nimmt Platzverweis "dankend an"

Zumindest bis Sonntagnachmittag grüßt der KFC Uerdingen nach einem 2:1-Sieg gegen den Halleschen FC von der Tabellenspitze. Trainer Stefan Krämer war mit der Leistung seiner Mannschaft jedoch alles andere als zufrieden – und fand faire Worte zur Szene des Tages. 

"Keine glasklare rote Karte"

Es war der Aufreger des Spiels: Nach einem Zweikampf zwischen Stefan Aigner und Braydon Manu geht der Hallenser im Mittelfeld zu Boden, steht aber schnell wieder auf, will zum Ball, macht mit dem Arm eine Ausholbewegung und trifft Konrad am Hals. Für Schiedsrichter Asmir Osmanagic ist die Sache klar, er stellt Manu mit glatt Rot vom Feld – und löste damit Diskussionen aus.

Konrad schilderte die Szene am "Telekom"-Mikrofon später so: "Wir laufen nebeneinander her, er schlägt aus und trifft mich am Hals – ich nehme das dankend an." Es gehe schließlich um drei wichtige Punkte, ergänzte der 30-Jährige: "Das ist ein Foul. Und wie der Schiedsrichter das dann bewertet, müssen Sie ihn fragen." KFC-Coach Stefan Krämer sah die Szene unterdessen etwas anders und gestand: "Das ist für mich keine glasklare rote Karte." Eine Meinung, die auch HFC-Trainer Torsten Ziegner teilte: "Er will sich losreißen, erwischt ihn am Hals. Das ist eine gelbe Karte – mehr nicht."

Krämer übt Kritik

Ohne Frage hat der Platzverweis dem KFC anschließend in die Karten gespielt, nur zehn Minuten nach der umstrittenen Szene traf Stefan Aigner zur 1:0-Führung des Aufsteigers. In der zweiten Halbzeit verlor Uerdingen dann allerdings den Faden – sehr zum Unverständnis von Krämer: "Wir haben um den Ausgleich gebettelt." Bentley Baxter Bahn war es, der nach 65 Minuten zum verdienten 1:1 traf und die kämpferische Leistung der Saalestädter belohnte. "Wenn du denkst, dass du in Überzahl einen Schritt weniger machen kannst, geht das schief", haderte der KFC-Coach und kritisierte: "Wir haben eigentlich genügend erfahrene Spieler im Kader, die das wissen müssten." Trotz Überzahl sei es dem KFC nach Wiederanpfiff nicht gelungen, souveräner aufzutreten, stellte Krämer fest.

Dass der Aufsteiger am Ende dennoch als Sieger vom Platz ging, war Oguzhan Kefkir zu verdanken, der in der 78. Minute eine Hereingabe von Aigner zum 2:1-Siegtreffer verwertete. Es war der fünfte Sieg aus den letzten sechs Spielen, mit dem Uerdingen vorerst an die Tabellenspitze springt. So richtig zufrieden war Stefan Krämer aber nicht – im Gegenteil: "Das war kein gutes Spiel von uns. Halle hätte einen Punkt verdient gehabt." Und auch Konrad gab zu: "Wenn Halle das Spiel dreht, können wir uns nicht beschweren." Unter dem Strich also ein glücklicher Erfolg für den KFC, der seine Erfolgsgeschichte aber weiterschreibt und am nächsten Samstag in Karlsruhe gefordert ist.

 

   

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