KFC Uerdingen: Krämer trotz Turbulenzen zuversichtlich

Hinter dem KFC Uerdingen liegt eine turbulente Woche. Die Mannschaft schien sich beim 1:1 gegen Waldhof Mannheim vom drohenden Aus allerdings nicht beunruhigen zu lassen. Auch Trainer Stefan Krämer blickte zuversichtlich auf die kommenden Wochen, äußerte aufgrund der Trainingsbedingungen aber deutliche Kritik.
Ärger über Trainingsbedingungen
"Gegen den Ball gehören wir zu den Spitzenmannschaften, bei den Chancen sind wir auch im oberen Drittel, aber bei der Verwertung unserer Chancen stehen wir auf einem Abstiegsplatz“, klagte Krämer auf der Pressekonferenz nach dem dritten Spiel der Krefelder in Folge ohne Sieg über das Dauerproblem seiner Elf: "Das charakterisiert das ganze Jahr.“
Tatsächlich ist Krämers Team mit nur 16 Treffern zusammen mit Abstiegskandidat FSV Zwickau (drei Spiele weniger) vor dem gegnerischen Tor die harmloseste Mannschaft der Liga. Den Makel mochte der 53-Jährige aber nicht ausschließlich seinen Spielern allein ankreiden: "Wir haben", meinte Krämer im "MagentaSport"-Interview mit Blick besonders auf den langzeitverletzten Torjäger Osayamen Osawe (Syndesmose-Riss), "den einen oder anderen gelernten Stürmer zu wenig bei uns im Kader, und außerdem haben wir nicht die nötigen Möglichkeiten, genug Offensivsituationen zu trainieren." Einmal wegen der unprofessionellen Arbeitsbedingungen in Rage, platzte Krämer später der Kragen: "Wenn ein Bauer seine Kühe auf dem Platz grasen lassen würde, wo wir trainieren müssen, bekäme er Ärger mit jeder Tierschutzorganisation.“
Mannschaft von Unruhe wegen Ponomarev-Abgang unberührt
Der sportliche Rahmen stößt dem erfahrenen Trainer weiterhin mehr auf als die Unruhe beim früheren Pokalsieger nach dem Rücktritt des bisherigen Präsidenten Mikhail Ponomarev. Krämer verdeutlichte jedenfalls Zuversicht, dass die momentan äußerst fragliche Zukunft des Klubs trotz Ponomarevs Abgang rechtzeitig bis zum Ablauf der Frist für die Einreichung der Lizenzunterlagen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) am 1. März gelöst werden kann: "Ich bin ein optimistischer Junge." Auch seine Mannschaft schien gegen Mannheim die Turbulenzen im Verein ausgeblendet zu haben. Torschütze Heinz Mörschel jedenfalls wies Vermutungen zurück, dass die Unsicherheit im Hinterkopf mitgespielt habe und vor dem Waldhof-Gehäuse das letzte Quäntchen Konzentration für den Siegtreffer gekostet haben könnte: "Das glaube ich nicht.“
Trotz seines vierten Saisontreffers zum Ausgleich (62.) nach Mannheims Pausenführung war der 23-Jährige mit dem Remis nicht vollauf zufrieden: "Wir machen es uns selber schwer.“ Auch für Krämer stand der Ertrag seiner Spieler erneut nicht im richtigen Verhältnis zum Aufwand: "Ich kann mit dem Ergebnis leben, aber wenn man das ganze Spiel sieht, hätten wir den Sieg schon eher verdient gehabt." Den nächsten Anlauf auf den ersten Sieg im neuen Jahr können die Rheinländer am Sonntag gegen Aufstiegsaspirant FC Ingolstadt unternehmen. Für Krämer vor allem eine Frage eben der Chancenverwertung: "Wenn wir mehr Punkte holen wollen als bisher, müssen wir es vorne besser machen.“