Krämer: "Wie Jugendfußball gegen Erwachsenenfußball"
Der SV Meppen erweist sich als Inbegriff von mangelnder Konstanz. Nur drei Tage nach dem ersten Saisonsieg (3:0 gegen den FSV Zwickau) gerieten die Emsländer beim Aufstiegskandidaten 1860 München schon wieder unter die Räder. Trainer Stefan Krämer warnte sogar schon vor einer tiefen Verwicklung in den Abstiegskampf.
"Müssen und extremst steigern"
"Das 0:4 hört sich an, als wären wir gar nicht auf dem Platz gewesen, aber das würde ich so nicht stehen lassen. Trotzdem hat es in den entscheidenden Situationen so ausgesehen wie Jugendfußball gegen Erwachsenenfußball“, zog Krämer auf der Pressekonferenz ein niederschmetterndes Fazit und orakelte: "Wir müssen uns extremst steigern, wenn wir die Liga halten wollen." Nicht einmal zwei Wochen nach der 0:5-Heimblamage im Landespokal gegen Aufsteiger VfB Oldenburg forderte Krämer "schnelles Lernen" besonders im Defensivverhalten: "1860 hatte insgesamt mehr Wucht, und in den Zweikämpfen haben wir uns nicht wirklich wehren können."
So erkennbar waren die grundlegenden und strukturellen Schwächen der Norddeutschen, dass der 55-Jährige einen verweigerten Strafstoß nach einem mutmaßlichen Handspiel von Münchens Abwehrspieler Jesper Verlaat beim Zwischenstand von 0:1 keinesfalls überbewerten wollte: "Zu dem Zeitpunkt waren wir in unserer besten Phase, ein Elfmeter hätte das Spiel für München wieder etwas komplizierter gemacht, aber ich weiß nicht, ob ein Elfmeter die Gesamtbalance des Spiels verändert hätte."
Piossek: "Ein bisschen doof angestellt"
Entscheidend war vielmehr auch für Krämer der Doppelschlag der Platzherren nach etwas mehr als einer Stunde zur ausschlaggebenden 3:0-Führung: "Wenn wir das zweite und dritte Tor nicht so schnell hintereinander kassieren, glaube ich, dass wir schon noch einmal besser in Spiel hätten kommen können", meinte der Gästetrainer am "Telekom“-Mikrofon. Sein Mittelfeldspieler Marcus Piossek konnte Fynn Lakenmachers Doppelpack kaum nachvollziehen. "Da haben wir uns", meinte der Deutsch-Pole, "ein bisschen doof angestellt".
Insgesamt wollte in Meppens Lager allerdings niemand die Pleite schönreden. "Wir hätten uns etwas besser verkaufen können, aber es ist auch kein großes Wunder gewesen, dass wir auf Strecke nicht mit 1860 mithalten konnten", resümierte Krämer. Der Fokus seines Teams muss nun zeitnah auf die Begegnung am Sonntag mit Münchens Aufstiegsrivale Waldhof Mannheim gerichtet werden. "Das ist der nächste Hochkaräter“, stimmte Krämer seine Spieler bereits ein und mahnte eine Steigerung an: "Da müssen wir es besser machen."