Schiri-Frust bei der Alemannia: "Krasse Fehlentscheidung"

Beim 0:3 in Dortmund musste Alemannia Aachen am Sonntagabend die höchste Niederlage in dieser Saison hinnehmen. Neben der schwachen Chancenverwertung ärgerte sich der Aufsteiger auch über Schiedsrichter Mario Hildenbrand – und das gleich doppelt.

Foulspiel vor 0:2 nicht gepfiffen

Kapitän Mika Hanraths war nach Spielende bedient. Zum einen, weil seine Mannschaft gerade deutlich verloren hatte. Zum anderen, weil das 0:2 aus seiner Sicht nicht hätte zählen dürfen. In der "Aachener Zeitung" sprach der 25-Jährige von einer "krassen Fehlentscheidung", die spielentscheidend gewesen sei. Was war passiert? Nach einer Flanke in den Strafraum wird Hanraths von Dortmunds Michael Eberwein zunächst leicht weggeschubst, bekommt dann – wenn auch unabsichtlich – den Ellenbogen des Stürmers ins Gesicht, wird anschließend noch an der Wade getroffen und geht zu Fall. Dennoch zählte der Treffer, was auch Trainer Heiner Backhaus bei "MagentaSport" nicht nachvollziehen konnte. "Das ist ein glasklares Foul, weil er die Stabilität verliert. Das muss man auf dem Niveau sehen."

Doch nicht nur aufgrund dieser Szene waren die Aachener nicht gut auf den Unparteiischen zu sprechen. Auch die Nachspielzeit sorgte für Kritik. "Wenn du am Ende zu Neunt spielst und ein Schiri gibt fünf Minuten Nachspielzeit in einer Englischen Woche, in der wir ohnehin schon einen Tag weniger haben, da fehlen mir die Worte", schimpfte Backhaus und verwies darauf, dass auch Dortmunds Coach Jan Zimmermann die lange Nachspielzeit moniert habe. Zumal die Partie zu diesem Zeitpunkt längst entschieden war. "Aber man darf nichts mehr sagen, Schiedsrichter antworten auch nicht mehr. Deswegen bin ich ruhig." Zu Neunt waren die Aachener, weil erst Jan-Luca Rumpf wegen einer Notbremse die rote Karte gesehen hatte (64.) und Kevin Goden in der Nachspielzeit aufgrund von muskulären Problemen nicht mehr weitermachen konnte.

"Da müssen wir uns belohnen"

Bei allem Ärger über den Schiedsrichter gehört zur Wahrheit aber auch dazu, dass die Alemannia den Gegner mit Fehlpässe eingeladen und es in der ersten Halbzeit verpasst hatte, die Überlegenheit in Tore umzumünzen. Das musste auch Backhaus zugeben. "Wir haben in der ersten Halbzeit super ins Spiel gefunden, haben eine Menge an Standards und eine Menge an Torraumszenen gehabt. Da müssen wir uns belohnen und mit einem klaren Vorsprung in die Halbzeit gehen." So kam es aber nicht, stattdessen sei die Alemannia nach 58 Minuten mit dem ersten richtigen Torschuss des Gegners in Rückstand geraten und erholte sich davon anschließend nicht mehr.

Dennoch könne Backhaus seiner Mannschaft losgelöst vom Ergebnis "fast keinen Vorwurf machen". Das Ergebnis werde dem Spielverlauf "in keinster Weise gerecht". Am Ende steht zwar die höchste Niederlage der bisherigen Saison, "doch schon am Mittwoch haben wir die Chance, es vor eigenem Publikum besser zu machen". Dann empfängt Aachen den SV Waldhof Mannheim. Ob Goden gegen seinen Ex-Klub dabei sein kann, ist noch offen. Alemannias Coach geht von einer Zerrung oder einem Muskelfaserriss aus. Eine genaue Diagnose soll nach einer MRT-Untersuchung am Montag gestellt werden. Der 42-Jährige betonte aber: "Das wirft uns nicht um. Wir müssen die Krone richten und den Kampf wieder annehmen." Sicher fehlen wird indes Rumpf nach seiner roten Karte.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button