Krawalle: FCM kündigt Aufarbeitung an – DFB ermittelt
Nach den Ausschreitungen beim DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt hat der 1. FC Magdeburg die Aufarbeitung der Vorfälle angekündigt. Unterdessen laufen beim Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Ermittlungen. Es droht eine empfindliche Strafe.
Betreten des Innenraums soll konsequent geahndet werden
Rund elf Minuten musste das Pokalspiel zwischen dem FCM und der Eintracht aus Frankfurt am Sonntagnachmittag unterbrochen werden, nachdem erst Leuchtraketen aus dem Gästebereich in einen angrenzenden Magdeburger Block flogen und im Anschluss FCM-Fans aus Block U in den Innenraum stürmten. In einer Mitteilung macht Geschäftsführer Mario Kallnik deutlich: "Der 1. FC Magdeburg distanziert sich uneingeschränkt und klar von den Geschehnissen, die zur Spielunterbrechung führten." Das Betreten des Innenraums sei "inakzeptabel und verboten" und werde daher "konsequent geahndet.“ Um die Beteiligten ausfindig zu machen, befindet sich der 1. FC Magdeburg in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Sicherheitsunternehmen. "Hierzu sichten wir Bild- und Videomaterial", erklärt Kallnik.
Weiterer Zuschauer-Teilausschluss droht
Unabhängig davon müssen die Elbstädter mit einer neuerlichen Strafe durch den DFB rechnen – entsprechende Ermittlungen sind bereits eingeleitet. Erst am 9. August verhängte der Verband einen Zuschauer-Teilausschluss für das Heimspiel gegen Bremen II und drohte einen weiteren auf Bewährung an. Neun Monate betrug der Bewährungszeitraum, der nächste Zwischenfall ließ jedoch nur zwölf Tage auf sich warten. Eine erneute Geldstrafe sowie ein weiterer Teilausschluss der Zuschauer sind somit überaus wahrscheinlich.
"Ein absoluter Tiefpunkt" – "Unfassbar"
Auch bei Eintracht Frankfurt hat die Aufarbeitung der Geschehnisse begonnen. In einer Stellungnahme der Fan- und Förderabteilung heißt es: "Die Ereignisse von Magdeburg stellen (…) einen absoluten Tiefpunkt dar, einen endgültigen Bruch mit allem, was bisher Konsens war. Was in Magdeburg geschehen ist, war einfach nur noch kriminell, nicht entschuldbar, nicht tolerierbar." Es sei "unfassbar", dass Leute "Leuchtraketen als Waffen einsetzen und in Heimblöcke schießen – ganz egal, wer da steht." Ebenfalls unfassbar sei es, sich dazu hinreißen zu lassen, "obwohl doch die Konsequenzen klar auf der Hand liegen: Es hätte zu schwersten Verletzungen oder Schlimmerem kommen können."