Krimi in der 2. Liga: Wer begleitet Karlsruhe in Liga 3?
Der letzte Spieltag steht vor der Tür und die 2. Liga ist spannend wie selten zuvor. Das liegt vor allem am Abstiegskampf – noch immer könnte es sechs Teams erwischen. Die schlechtesten Chancen hat sicher Würzburg, die besten Fortuna Düsseldorf. Wir haben diese beiden Teams und die Konkurrenz aus Aue, Kaiserslautern, Bielefeld und 1860 München unter die Lupe genommen. Wer hält am 34. Spieltag die Klasse und wer muss runter?
Die Ausgangslage: Direkt absteigen kann Düsseldorf nicht mehr und die Fortuna hat auch die besten Chancen aller beteiligten Teams, die Relegation zu vermeiden. Punktet Düsseldorf am Sonntag gegen Aue, ist das Abstiegsgespenst vertrieben. Selbst bei einer Niederlage stehen die Chancen gut: Düsseldorf hat das beste Torverhältnis, 1860, derzeit 16., müsste schon sechs Tore gutmachen, um an der Fortuna vorbeiziehen zu können.
Die Form: Durchwachsen. Eigentlich taumelte die Fortuna dem Saisonende entgegen, am letzten Wochenende siegte die Rheinländer dann in Nürnberg – das dürfte für Zuversicht sorgen. Aus den fünf Spielen zuvor sammelte Düsseldorf nur drei Zähler.
Die Prognose: Düsseldorf punktet gegen Aue und hält die Klasse.
Die Ausgangslage: Aue kann nicht mehr direkt absteigen, für das Abrutschen auf den Relegationsrang müsste vieles gegen die Mannschaft aus dem Erzgebirge laufen. Ein Punkt gegen Düsseldorf reicht, um alle Sorgen zu vertreiben. Bei einer Niederlage muss jedoch weiter gezittert werden, denn Aue hat das schlechteste Torverhältnis (-14) aller sechs Teams.
Die Form: Seit Domenico Tedesco Aue im März übernahm, holte die Veilchen im Schnitt zwei Punkte pro Spiel. Rechnet man das auf eine ganze Saison hoch, würde sich Aue jetzt mit Stuttgart und Hannover um den direkten Aufstieg streiten. Aber das sind Spielereien, in der Realität muss Aue noch um den Klassenerhalt bangen.
Die Prognose: Aue holt gegen Düsseldorf ein Unentschieden und schafft den Klassenerhalt.
Die Ausgangslage: Den direkten Abstieg hat auch Kaiserslautern vermieden. Der FCJ hat 38 Punkte, das sind zwei mehr als 1860 München und Arminia Bielefeld (je 36) und im Vergleich ein passables Torverhältnis (-5). Dennoch hat kaum ein anderes Team so viel Druck wie die Roten Teufel. Die Fans sind unzufrieden angesichts der unerwartet schwachen Spielzeit, das Team ist verunsichert und der Gegner aus Nürnberg motiviert – für den Club geht es noch um eine Menge TV-Gelder.
Die Form: Gegen Aue musste Kaiserslautern am letzten Wochenende eine ganz bittere Niederlage einstecken. Eigentlich hatte es davor schon sehr nach Klassenerhalt ausgesehen, schließlich hatte das Team von Trainer Norbert Meier zuvor neun Punkte aus fünf Spielen geholt.
Die Prognose: Lautern verliert gegen Nürnberg, muss bis zum Abpfiff zittern und landet schließlich auf Rang 15.
Die Ausgangslage: Für Bielefeld sind noch alle drei Szenarien denkbar: Klassenerhalt, Relegation oder direkter Abstieg. Mit 36 Zählern liegen die Ostwestfalen gleichauf mit 1860 München und zwei Punkte vor Würzburg. Verlieren ist deshalb für die Arminia gegen Dresden verboten, bei einem Unentschieden muss gezittert werden, selbst ein Sieg reicht nicht automatisch für den Klassenerhalt. Dann aber stünden die Chancen sehr gut, da Bielefeld im Vergleich mit 1860 München und Würzburg das beste Torverhältnis hat.
Die Form: Unter dem neuen Trainer Jeff Saibene holte Bielefeld aus acht Spielen 13 Punkte, verlor nur einmal. Seit vier Spielen ist die Arminia ungeschlagen, zuletzt siegten die Ostwestfalen furios mit 6:0 gegen den Aufstiegskandidaten aus Braunschweig. Das Team glaubt an sich, Stadt und Fans stehen hinter dem Verein.
Die Prognose: Bielefeld gewinnt knapp gegen Dresden, landet auf Rang 14 und schafft damit den Klassenerhalt.
Die Ausgangslage: Auch für 1860 München ist noch alles möglich. Der direkte Klassenerhalt, die Relegation und auch der direkte Abstieg. Die Löwen müssen auf Ausrutscher der Konkurrenten aus Kaiserslautern und Bielefeld hoffen, sonst wird es schwer, den Klassenerhalt zu schaffen – das Torverhältnis (-9) ist ein echter Nachteil. Es könnte für 1860 von Vorteil sein, dass es für den Gegner aus Heidenheim (8.) nur noch darum geht, sich anständig in die Sommerpause zu verabschieden.
Die Form: Zuletzt verlor 1860 München knapp gegen den VfL Bochum, zuvor holte man vier Punkte aus fünf Spielen. Zu wenig für die eigenen Ansprüche, zu wenig für die des Trainers: Vitor Pereira experimentiert viel, so richtig scheint ihm das Team nicht folgen zu können. Potenzielle Führungskräfte wie Stefan Aigner, Ivica Olic oder Sascha Mölders sind außer Form oder spielen keine große Rolle in den Planungen des Portugiesen.
Die Prognose: 1860 München schafft ein Remis gegen Heidenheim, das reicht immerhin, um den direkten Abstieg zu vermeiden. In die Relegation müssen die Löwen trotzdem.
Die Ausgangslage: Von allen sechs Teams hat Würzburg die schlechtesten Karten. Die Elf von Trainer Bernd Hollerbach hat zwei Punkte Rückstand auf 1860 München und Arminia Bielefeld, nur bei einem Sieg gegen den Ersten aus Stuttgart darf Würzburg noch von der Relegation oder dem direkten Klassenerhalt träumen. Dafür müsste die Konkurrenz aber kollektiv patzen.
Die Form: Eine Katastrophe. Nach der Hinrunde waren die Kickers noch Siebter, im Jahr 2017 folgte der Absturz: kein Sieg, nur sieben Punkte aus 16 Spielen, Platz 18 in der Rückrundentabelle. Das Team wirkt überspielt und überfordert, Hoffnungsträger sind nicht zu erkennen.
Die Prognose: Würzburg verliert auch gegen Stuttgart und steigt als Vorletzter direkt ab.