KSC-Flirt Seidl absolviert Probetraining in Lotte
Beinahe wäre Manuel Seidl im vergangenen Sommer beim Karlsruher SC gelandet. Der 30-Jährige überzeugte mit guten Leistungen im Probetraining, ein Wechsel scheiterte jedoch letztlich auch aufgrund der strikten Bestimmungen der U23-Regelung. Im zweiten Anlauf könnte es nun aber bei der Konkurrenz aus Lotte klappen.
Mittelfeldregisseur schon beim KSC auf dem Zettel
Wie liga3-online.de in Erfahrung bringen konnte, präsentiert sich der ehemalige österreichische Nationalspieler aktuell im Rahmen eines Probetrainings bei den Sportfreunden. Der Routinier steht seit Anfang Oktober beim österreichischen Zweitligisten SC Wiener Neustadt unter Vertrag, wo er seither in sechs Pflichtspielen mit beachtlichen vier Torvorlagen auf sich aufmerksam machen konnte.
Zuvor hatte der zentrale Mittelfeldspieler eine Klasse höher beim SV Mattersburg seine Schuhe geschnürt, bei denen sein Arbeitspapier jedoch im vergangenen Sommer auslief. Es folgte ein Probetraining beim Karlsruher SC in der Sommerpause, in dessen Rahmen Seidl „seine Sache sehr ordentlich gemacht und ansprechende Leistungen“ gezeigt hatte, wie KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer damals gegenüber unserer Redaktion bestätigte. Ein Vertragsschluss scheiterte jedoch am Ende an den strikten Vorlagen der U23-Regel für die Vereine der dritten Liga und der damit verbundenen Hemmschwelle seitens des KSC, dem 30-Jährigen ein Angebot zu unterbreiten.
Sechstjüngstes Drittligateam könnte Erfahrung gebrauchen
Bei den Sportfreunden soll es nun im zweiten Anlauf klappen. Dort könnte der – insbesondere im Mittelfeldzentrum – polyvalent einsetzbare und erfahrene Seidl nach der schweren Verletzung von Kapitän Tim Wendel direkt zu Saisonbeginn eine echte Bereicherung sein. Zwar verfügt man in Lotte über insgesamt acht gelistete Mittelfeldspieler, die im Zentrum agieren können. Nimmt man jedoch die bisherigen Spielsysteme und Konstellationen einmal genauer unter die Lupe, fällt auf: Bis auf Spielmacher Jonas Hofmann gab es bislang nur selten eine wirkliche Konstante im Kernstück der Lotter Spielanlage.
Zuletzt etablierte sich oftmals das Duo Dietz-Chato auf der Doppel-Sechs hinter Hofmann und machte seine Sache dabei auch ganz ordentlich. Mit ihren 21 (Dietz) beziehungsweise 22 (Chato) Jahren fehlt der jungen Mittelfeldachse jedoch gelegentlich noch die Ruhe am Ball und die nötige Abgeklärtheit in Stresssituationen, wie sie ein Routinier der Marke Seidl mitbringen könnte. Mit durchschnittlich 24,6 Jahren stellt Lotte derzeit die sechsjüngste Mannschaft der dritten Liga – ein erfahrener Leader käme da sicherlich nicht ungelegen. Zusätzlicher Anreiz: Nach Informationen unserer Redaktion ist in dem bis 2019 datierten Vertrag Seidls in Wien eine exklusive Ausstiegsklausel für den deutschen Markt verankert. Ob die SFL bereit sind, diese auch zu ziehen? Die nächsten Tage am Lotter Kreuz werden gewiss Klarheit bringen.