KSC: Klatsche gegen Lotte lässt Stimmung umschwenken

Der Karlsruher SC musste am 6. Spieltag in der 3. Liga eine bittere 1:3-Niederlage gegen die Sportfreunde Lotte einstecken – und geht mit einer aufgereizten Stimmung in die Länderspielpause.

Erste halbe Stunde verschlafen

Die Gründe dafür, warum die Karlsruher gegen die krisengeschüttelten Sportfreunde aus Lotte derart unter die Räder kamen, sind schnell gefunden. Die erste halbe Stunde fanden die Badener vor 10.107 Zuschauern gar nicht statt. Lotte hingegen witterte nach dem Eigentor von David Pisot und der damit verbundenen Führung (6.) die Chance, an diesem Tag etwas aus dem Wildpark mitzunehmen und so trat die Mannschaft von Neu-Trainer Nils Drube dann auch auf. Maximilian Oesterhelweg (13.) und Matthias Rahn (29.) brachten ihre Mannschaft mit 3:0 in Front, ehe Justin Möbius den Anschluss nochmal herstellte (39.). Zwar traten die Karlsruher in der zweiten Hälfte besser auf, vergaben ihre Möglichkeiten jedoch kläglich. Bestes Beispiel: Marvin Wanitzek scheiterte nach 66 Minuten vom Elfmeterpunkt und auch Saliou Sané vergab im Nachschuss, sodass sich am Halbzeitstand nichts mehr änderte.

"So kann man nicht auftreten"

Dass die Gemütslage im Karlsruher Lager nach dem Spiel äußerst schlecht war, ist nicht verwunderlich. KSC-Cheftrainer Alois Schwartz kritisierte vor allem das Auftreten seiner Mannschaft in der ersten halben Stunde: "Mit den zweiten 45 Minuten kann ich mich gut identifizieren, mit den ersten 30 jedoch gar nicht. So kann man nicht in ein Spiel gehen. Dann kann man nicht gewinnen. Das war ein gebrauchter Samstag“, fand Schwartz deutliche Worte zur Leistung seiner Mannschaft. Auch wenn es in der zweiten Hälfte spielerisch besser aussah, so wurden die Probleme der Karlsruher, wie zum Beispiel die Chancenverwertung, auch dort deutlich. "Mit Saliou Sané haben wir dann noch eine andere Spitze gebracht, der es auch ganz gut gemacht hat. Mit etwas Glück kann er zwei, drei Tore machen. Aber mit dem Toreschießen haben wir es ja nicht so. Wir hätten noch länger spielen können und hätten trotzdem kein Tor gemacht", sprach der Karlsruher Trainer die Schwachstellen an.

Ungemütliche Stimmung auf den Rängen

Dass Schwartz enttäuscht war und sich auch dementsprechend äußerte, überrascht jedoch nicht. So sehr hatte man sich vorgenommen, den Fans im heimischen Wildpark endlich den ersten Heim-Dreier zu bescheren. Doch diese wurden bitter enttäuscht. Erstmals in dieser Saison, und das somit schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt, hallten Pfiffe durch das Wildparkstadion. Die Fans gaben sich nicht einverstanden mit dem Auftreten der Mannschaft und wohl auch insgesamt mit der Leistung in der bisherigen Saison, allen voran zu Hause. Neben den Pfiffen gab es auch Unmutsbekundungen in Richtung KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. Das zeigt, dass die Geduld vieler Anhänger schon am 6. Spieltag fast aufgebraucht ist – nicht zuletzt auch nach dem Abgang zahlreicher Leistungsträger. Den Karlsruhern bleiben nun zwei Wochen, um an den Schwachstellen zu arbeiten und am kommenden Spieltag gegen den VfL Osnabrück ein anderes Gesicht zu zeigen. Andernfalls könnte es im und um den Wildpark nochmals ungemütlicher werden.

   

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