Karlsruher SC nimmt Stellung: "Saison ist abgesichert"

Sechs Spiele, nur sieben Punkte und erst ein Sieg: Aus sportlicher Sicht verlief der Saisonstart für den Karlsruher SC enttäuschend. Und nachdem zuletzt mehrere Gerüchte zur aktuellen finanziellen Situation aufgekommen waren, sahen sich Präsidium und Verwaltungsrat des KSC nun dazu gezwungen, eine Klarstellung zu veröffentlichen.

Verbindlichkeiten unter fünf Millionen Euro

Keine Frage: Der Abstieg aus der 2. Bundesliga vor eineinhalb Jahren hat den KSC schwer getroffen, allein die TV-Gelder fielen von 10 Millionen auf rund 800.000 Euro. Unter dem Einsatz "erheblicher Mittel" sollte der sofortige Wiederaufstieg her, doch bekanntlich scheiterten die Badener in der Relegation an Erzgebirge Aue. Daraufhin musste der KSC eine deutliche Reduzierung der Ausgaben um rund 2,5 Millionen Euro vornehmen. Dennoch, und das sehe auch der DFB so, sei die laufende Saison durchfinanziert und abgesichert – nicht zuletzt aufgrund von Transfereinnahmen in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro. "Anderslautende Gerüchte und Medienberichte zur aktuellen wirtschaftlichen Lage sind schlichtweg falsch", betonen Präsidium und Verwaltungsrat in ihrer Mitteilung. Der geplante und tatsächlich entstandene operative Verlust sei von verschiedenen Unterstützern ausgeglichen worden, unter anderem maßgeblich durch Vizepräsident Günter Pilarsky. Der tatsächliche bilanzielle Verlust liege daher lediglich bei rund 85.000 Euro.

Auch die Höhe der Verbindlichkeiten sei in verschiedenen Berichten zuletzt nicht korrekt dargestellt worden. Demnach sollen sie weniger als fünf Millionen Euro betragen, darüber hinaus bestünden Rückstellungen in Höhe von rund einer Million Euro. Für Diskussionen sorgte auch der Vertrag mit Medienunternehmer Michael Kölmel, den der KSC im Jahr 2000 abgeschlossen hatte. Ein vorzeitiger Ausstieg sei ab dem kommenden Jahr gegen eine Einmalzahlung möglich, aber nicht verpflichtend. "Somit ist diese Ausstiegsmöglichkeit des KSC keine Verbindlichkeit für den Verein."

Satzungsänderung geplant

Außerdem würden einige Besserungsscheine existieren, "welche ebenfalls keine Verbindlichkeiten darstellen." Präsidium und Verwaltungsrat erklären: "Personen und Unternehmen haben dem Verein Gelder zur Verfügung gestellt und auf deren Rückzahlung verzichtet. Dies ist eine seit mehreren Jahrzehnten geübte Praxis, nicht nur beim KSC." Eine Rückzahlungsverpflichtung würde erst bei positivem Eigenkapital plus bilanziellem Gewinn entstehen, heißt es weiter.

Unterdessen sei das von Geschäftsführung und Präsidium ausgearbeitete und im Frühjahr gemeinsam mit dem Verwaltungsrat verabschiedete Zukunftskonzept "personenunabhängig die Basis für die Arbeit der kommenden Jahre." Dieses Konzept beinhaltet unter anderem mögliche Pläne für eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung mit dem vorrangigen Ziel, weitere externe Kapitalgeber für den KSC zu gewinnen – unter Beibehaltung der 50+1 Regel. Unabhängig vom Ausgliederungsprozess soll im Interesse von Präsidium und Verwaltungsrat bereits bei der Mitgliederversammlung am 22. Oktober eine Satzungsänderung beschlossen werden, die dem Geschäftsführer mehr Kompetenzen einräumt.

Entscheidend für die Zukunft des KSC sei der Bau des neuen Stadions im Wildpark: "Ohne ein neues Stadion wird es dauerhaft keinen Profifußball in Karlsruhe geben", betonen die Vereins-Verantwortlichen. "In dieser Frage ziehen der Verein und die Stadt Karlsruhe mit dem Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup an der Spitze an einem Strang."

Nach der veröffentlichten Stellungnahme dürfte nun Ruhe um den Karlsruher SC einkehren – zumindest vorerst.

   

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