KSC: Ruhige Mitgliederversammlung trotz Krise

Der Karlsruher SC hat am Donnerstag seine ordentliche Mitgliederversammlung abgehalten. War im Vorfeld noch darüber spekuliert worden, dass es aufgrund des letztjährigen Abstiegs, sowie der derzeitigen sportlichen Lage in der Dritten Liga, etwas rau zugehen würde, so gelang es der Vereinsführung letztendlich doch, die Versammlung ruhig über die Bühne zu bringen.

Vereinsführung entschuldigt sich

Das lag auch an dem Versöhnungskurs, den das Präsidium fuhr. So gestand Präsident Ingo Wellenreuther auch eigene Fehler ein: "In der Saison 2016/17 und schon davor sind viele Fehler gemacht und falsche Entscheidungen getroffen worden. Die gilt auch für uns als Präsidium, die wir die Gesamtverantwortung tragen. Und weil das so ist, möchte ich mich, auch stellvertretend für meine beiden Kollegen Günter Pilarsky und Holger Siegmund-Schultze bei Ihnen, unseren Mitgliedern, entschuldigen, dass wir das nicht verhindern konnten.“ Diese Worte schienen die Mitglieder überzeugt zu haben, sodass das Präsidium mit nur sieben Gegenstimmen entlastet wurde. Auch Sportdirektor Oliver Kreuzer schlug in dieselbe Kerbe und gestand eine Mitschuld am Abstieg aus der zweiten Bundesliga ein. Aus finanzieller Sicht fuhr der KSC ein Minus von 109.000 Euro ein, der Schuldenberg erhöhte sich so auf 2,5 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem Minus von mindestens 1,8 Millionen Euro gerechnet.

Pilarsky-Engagement bleibt undurchsichtig

Wie die "Badischen Neuesten Nachrichten" im Vorfeld der Versammlung berichteten, sollte ein Punkt der Aussprache vor allem das finanzielle Engagement, sowie die Abhängigkeit des KSC von Vizepräsident Günter Pilarsky betreffen. Aus Mitgliederkreisen war nach der Versammlung allerdings zu vernehmen, dass dieser Punkt doch nur sehr pauschal und ohne die Nennung konkreter Zahlen behandelt wurde. Pilarsky selbst wurde auf der Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt. Aufgrund seiner besonderen Verdienste, die den Verein das eine oder andere Mal sicher vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten gerettet haben, ist dies auch nachvollziehbar.

Gutes Omen für Würzburg-Spiel?

Dass es so ruhig, fast schon harmonisch, ablief, hat wohl auch die Vereinsführung etwas überrascht, da wirklich kritische Fragen nicht aufkamen. Es zeigt jedoch auch, dass das Umfeld des KSC weiterhin zusammenhält, um die derzeit schwierige Lage zu meistern. Dafür ist nun vor allem wieder die Mannschaft verantwortlich, die bei der Mitgliederversammlung ebenfalls vor Ort war.

Schon am Samstag geht es für die Schwartz-Elf im heimischen Wildpark gegen die Würzburger Kickers – ein Duell, das viele vor der Saison sicher als Topspiel gesehen hätten, kann nun als Kellerduell betitelt werden. Alois Schwartz war sich dieser Situation im Vorfeld der Partie allerdings bewusst und weiß, was seine Mannschaft erwartet: "Die Würzburger hatten wie wir einen großen Umbruch. Man sieht, dass es in dieser Liga für keine Mannschaft ein Selbstläufer ist. Das hat man auch im Vorjahr beim FSV Frankfurt und dem SC Paderborn gesehen. Würzburg geht es derzeit ähnlich. Trotzdem sind sie sehr gefährlich, vor allem wenn man sieht, dass sie von den zehn Punkten acht auswärts geholt haben. Deshalb müssen wir auf der Hut sein.“

   

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