Landespokal: 1860 München kampflos im Finale
Der TSV 1860 München zieht kampflos in das Finale des bayrischen Landespokals ein. Der Grund: Der FC Memmingen verzichtet aus wirtschaftlichen Gründen auf die Halbfinal-Partie gegen die Löwen.
Finale Anfang September
Wie die Sechziger am Freitag mitteilten, sollen sich beide Vereine darauf verständigt haben, die Partie nicht auszutragen. Für Memmingens Vorsitzenden Armin Buchmann sei es angesichts der Unwägbarkeiten und der damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken in Corona-Zeiten eine Entscheidung der Vernunft. Denn: In Bayern kann frühestens ab September unterhalb der Profiligen wieder der Ball rollen. Und in der Memminger Arena würde mit ziemlicher Sicherheit keine Austragung des Halbfinalspiels mit Zuschauern wegen der Beschränkungen und Auflagen möglich sein. Ein Ausweichen, beispielsweise in die Löwen-Spielstätte, kommt wohl auch nicht in Frage, weil der FCM als Ausrichter die Miete und Organisation im Grünwalder Stadion in München organisatorisch und vor allem finanziell schultern müsste. "Unter diesen Gesichtspunkten ist es wirtschaftlich nicht darstellbar", so Buchmann.
Wie geht es nun im Pokal weiter? Verbandsspielleiter Josef Janker erklärt: "Nach der offiziellen Erklärung des Spielverzichts durch den FC Memmingen wird das Sportgericht Bayern des BFV nunmehr noch formal eine Spielwertung zu Gunsten des TSV 1860 München vorzunehmen haben." Heißt: Die Löwen werden kampflos in das Finale einziehen und dort auf den Sieger der zweiten Halbfinal-Begegnung zwischen dem SV Viktoria Aschaffenburg und den Würzburger Kickers treffen. Sollten sich die Kickers in dieser Partie durchsetzen, wären die Löwen für den DFB-Pokal qualifiziert, da der FWK das Erstrunden-Ticket als Aufsteiger in die 2. Bundesliga bereits gelöst hat. Stattfinden würde die Partie am 4. oder 5. September im Grünwalder Stadion.
1860 plant Solidaritätsspiel
Derweil wollen die Löwen im Sommer 2021 zu einem Solidaritätsspiel in Memmingen antreten. "Mit dieser Lösung konnten wir eine Vorteilssituation für beide Vereine erzielen", erklärt 1860-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer ergänzt. "Wir werden mit dem Solidaritätsspiel dem FCM, zumindest anteilig, die bereits sicher geglaubten Einnahmen bescheren, unseren Löwen-Fans, insbesondere in Memmingen und Umgebung, ein schönes Spiel ermöglichen und zudem ein weiteres wichtiges Wochenende in der bevorstehenden Saisonvorbereitung gewinnen."
Für das Solidaritätsspiel gelten die gekauften Pokalkarten. "Memmingen würde es extrem helfen, wenn alle Fans der insgesamt 3.500 bereits abgesetzten Tickets auf eine Rückerstattung verzichten würden", heißt es in einer Mitteilung des Vereins. "Für diejenigen, die ihr Geld dennoch wiederhaben wollen, wird es eine Rückabwicklung geben. Informationen zu den weiteren Details werden in Kürze bekanntgegeben."