Landespokal: SCP scheitert vom Punkt – Haching-Drama
Der Mittwochabend wartete mit zwei dramatischen Landespokalspielen auf. Preußen Münster und Unterhaching trafen auf Spitzenteams der jeweiligen Regionalligen. Während der SCP im Elfmeterschießen am SV Rödinghausen scheiterte, verspielte Haching eine 2:0-Führung, rettete sich allerdings mit der letzten Aktion des Spiels in die nächste Runde.
Rödinghausen – Münster 4:3: Aus im Elfmeterschießen
Der SC Preußen Münster traf am Mittwochabend in der 2. Runde des Landespokals auf den SV Rödinghausen, ungeschlagener Spitzenreiter der Regionalliga West. Dementsprechend ernst nahm Trainer Sven Hübscher den Gegner und schickte eine gestandene Mannschaft auf den Platz, in der Alexander Rossipal sein Debüt feierte. Sofort entwickelte sich eine intensive, zweikampfbetonte Partie, in der es allerdings an Chancen mangelte. Erst in der 34. Minute verzeichnete der Drittligist seinen ersten Schuss. Dafür prägten zahlreiche Fouls den Spielverlauf und die Münsteraner waren nur in der Kartenstatistik zur Halbzeit in Führung. 2:1 für Münster hieß es in dieser Kategorie zur Pause. In die Kabine ging es allerdings Torlos.
Die 1.200 Zuschauer im Häcker Wiehenstadion sahen auch im zweiten Spielabschnitt keinen Fußball-Leckerbissen. Stattdessen setzte nun auch der Regen ein und Chancen blieben Mangelware. Rödinghausen präsentierte sich auf Augenhöhe, konnte sich jedoch wie der Drittligist keine klaren und gefährlichen Torchancen erarbeiten. In der 79. Minute hatte dann Mörschel die Chance, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Es verstrichen allerdings die Minuten und so blieb es beim 0:0. Da keine Verlängerung gespielt wird, ging es direkt in das Elfmeterschießen.
Als erster Schütze traf Kapitän Julian Schauerte souverän. Engelmann konterte jedoch auf der Gegenseite. Neuzugang Rossipal scheiterte als zweiter Schütze, Rödingshausens Backszat blieb cool und sorgte für den Vorteil. Im Anschluss schickte Pires Rodrigues den Rödinghausener Keeper in die falsche Ecke. Doch wieder verwandelte der Regionalligist eiskalt. Litka behielt als 4. Schütze der Preußen die Nerven und Schulze Nieheus parierte im Anschluss stark. Als fünfter Schütze trat Mörschel an, dem jedoch die Nerven versagten. Im Gegenzug blieb Rödinghausen eiskalt und sicherte sich mit einem 4:3 nach Elfmeterschießen das Weiterkommen. Der SCP muss damit eine bittere Niederlage einstecken – und flog bereits zum dritten Mal in den letzten vier Jahren in Rödinghausen raus.
Türkgücu München – Unterhaching 2:3: Grauschopf rettet Unterhaching
Die SpVgg Unterhaching bekam es am Mittwochabend im Achtelfinale des Landespokals mit dem ambitionierten Regionalligisten Türkgücü München zu tun. Die Münchner haben sich als baldiges Ziel die 2. Bundesliga gesetzt und stehen derzeit auf Rang 3 in der Regionalliga Bayern. Bei der SpVgg gab Stephan Hain sein Startelf-Comeback. Bereits in den Anfangsminuten entwickelte sich eine offensiv geführte Partie, in der Hufnagel aus 18 Metern nur knapp über den Kasten zielte (4.). Im direkten Gegenzug hatte der Drittligist allerdings Glück, dass Yilmaz den Ball knapp am langen Pfosten vorbeischlenzte (5.). Unterhaching übernahm in der Folge die Kontrolle und hatte in der 20. Minute Pech. Comebacker Hain schaute Flückinger aus und lupfte über den Keeper hinweg an die Latte. Zwei Zeigerumdrehungen später klingelte es dann allerdings im Kasten der Gastgeber. Hufnagel chippte Müller frei, der dem herauseilenden Torhüter keine Chance ließ. Die Gastgeber steckten allerdings nicht auf und verpassten in der 34. Minute nur knapp den Ausgleich. Ein Flachschuss aus 17 Metern von Weiß flog nur knapp am Pfosten vorbei. Vier Minuten später rettete Kroll sein Team vor dem Ausgleich. Der drittligaerfahrene Erb scheiterte freistehend aus elf Metern am glänzend reagierenden Unterhachinger Keeper. Kurz vor der Pause verpasste die SpVgg in Form von Hufnagel das zweite Tor. Torwart Flückinger entschärfte den gut getretenen Fernschuss jedoch (41.). Doch in der 45. Minute war der Keeper machtlos. Wieder tauchte Hufnagel nach einem Konter vor dem Kasten auf und diesmal überlupfte der Hachinger den Schlussmann. Das war der Schlusspunkt in Halbzeit 1.
Während es in der ersten Hälfte zahlreiche Chancen zu verzeichnen gab, änderte sich dies im zweiten Spielabschnitt. Haching verwaltete die Partie nun geschickt und ließ den Gastgebern kaum Gelegenheiten. Türkgücü gab sich jedoch nicht auf und hatte in der 68. Minute die große Chance zum Anschlusstreffer. Nach einer Ecke köpfte Holz auf das Gehäuse, doch Kroll kratzte den Ball gerade noch so von der Linie. Nur fünf Minuten später rettete erneut Kroll. Einen Flachschuss von Haas fischte der Torhüter aus dem kurzen Eck. Dann jedoch belohnten sich die Gastgeber für ihre couragierte Leistung. 12 Minuten vor dem Ende spitzelte der eine Minute zuvor eingewechselte Wächter den Ball zum Anschluss über die Linie. Die Schlussphase ging heiß her und tatsächlich schaffte Türkgücü noch den Ausgleich! In der ersten Minute der Nachspielzeit stocherte Kirsch den Ball zum Ausgleich über die Linie. Doch damit nicht genug: In der vierten Minute der Nachspielzeit schlug Unterhaching zurück und Grauschopf erzielte nach einer Ecke den vielumjubelten Siegtreffer!