"Lassen uns nicht zerfleischen": Krise beim FCI verschärft sich

Nach der zweiten Niederlage innerhalb von drei Tagen verliert der FC Ingolstadt die Aufstiegsränge aus den Augen. Cheftrainerin Sabrina Wittmann wehrte sich nach dem 0:3 gegen Alemannia Aachen dagegen, dass das überhaupt ein Thema in ihrer täglichen Arbeit mit den Schanzern war. Im Fokus stand bei der 33-Jährigen der Blick nach vorne.
"Fühlen uns richtig scheiße"
Das Nervenkostüm beim FC Ingolstadt dürfte nun angespannter sein. Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz schon sieben Punkte, was den Ambitionen des Klubs nicht genügt. "Wir können jetzt nicht alles in die Tonne treten. Wir können jetzt nicht alles schlechtreden", bereitete sich Cheftrainerin Sabrina Wittmann auf ungemütliche Zeiten beim FCI vor. Bei "MagentaSport" wurde sie sogar noch deutlicher: "Wir werden uns nicht zerfleischen lassen."
Der Aufstieg sollte nun vorerst kein Thema mehr sein. War er bei Wittmann ohnehin nicht. "Ich habe weder in der Halbzeit noch vor dem Spiel mit dem Wort herumgewedelt", verwies die 33-Jährige darauf, dass sie nie vom ganz großen Wurf gesprochen habe – sondern stets von einem Fokus auf das eigene Spiel. "Ich habe das nie groß heraus posaunt. Mein Fokus liegt auf dem Platz, da bleiben wir analytisch", so Wittmann ergänzend. Und auch ganz klar: "Es ist keine Frage, dass wir uns alle im Moment richtig scheiße fühlen."
"War noch Zuversicht da"
Im Heimspiel gegen die Alemannia habe der FCI schlichtweg "keinen tollen Tag" erwischt. Trotz solidem Start in die Partie war nach einem Aachener Abseitstreffer die Luft praktisch schon heraus. "Mit dem 0:1, wo wir in der Box einfach nicht am Mann sind, gehen wir dann in Rückstand (29.). Danach hatte Aachen auf jeden Fall mehr vom Spiel", erklärte Wittmann. Nach Umstellungen in der Pause habe das Team "das Gefühl, dass noch Zuversicht da war", doch mit dem zweiten Gegentor brach das Ingolstädter Genick (50.).
"Schlussendlich sind wir heute nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen", hielt die 33-Jährige daher als Fazit fest. "Das war eine große Herausforderung, die wir nicht geschafft haben." Diese Leistung würde die Cheftrainerin nun "trocken analysieren", um die richtigen Schlüsse für den restlichen Saisonverlauf zu ziehen. Abwehrchef Simon Lorenz wollte die Flinte jedenfalls nicht ins Korn werfen. "Ich glaube schon, dass wir gut analysiert hatten, was wir falsch gemacht haben", so der Innenverteidiger. "Ich glaube schon, dass jeder zu 100 Prozent das Spiel gewinnen will. Vielleicht hatte es mehr mit der Frische zu tun." Bis zum nächsten Auftritt beim SC Verl (Samstag, 14 Uhr) bleiben jedoch wieder nur wenige Tage. "Wir können jetzt nicht nur draufhauen, sondern versuchen, in Verl wieder die eine oder andere Sache zu verbessern." Andernfalls droht der Aufstiegszug allmählich abzufahren. Felix Keidel wird nach seiner fünften gelben Karte indes nicht dabei sein.