Last-Minute-Sieg gegen Dresden: 1860 wahrt letzte Hoffnung
Durch einen späten 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden konnte der TSV 1860 München am Montagabend zum Abschluss des 29. Spieltags ein letztes Fünkchen Hoffnung auf die 2. Bundesliga wahren – wenngleich der Rückstand auf die Aufstiegsplätze neun Punkte beträgt. Dresden hingegen verpasste es derweil, sich von den Verfolgern abzusetzen und kassierte die erste Pleite nach acht Spielen.
Stürmischer Beginn mit zähem Ende
Schon auf dem Papier erschien die Begegnung zwischen 1860 München und Dynamo Dresden im Stadion an der Grünwalder Stadion als absolutes Topspiel, denn der Tabellenerste gastierte beim Vierten. Zudem trafen eigentlich zwei der drei stärksten Offensivabteilungen aufeinander. Beide Trainer verzichteten im Vergleich zum vergangenen Wochenende auf Veränderungen in ihrer Startformation. Den besseren Start bei eher dürftigen Platzverhältnissen erwischten die zuletzt siegreich gewesenen Gäste. Erstmals auffällig wurde dabei SGD-Stürmer Daferner, der nach einem durchgerutschten Einwurf frei auf das Münchner Tor zulaufen konnte, an der Sechzehner-Kante allerdings von Keeper Hiller abgegrätscht wurde (8.).Kurz darauf war es wieder Daferner, der im Mittelpunkt stand. Infolge eines abgefälschten Schusses von Mörschel drückte der 23-Jährigen die Kugel über die Linie und drehte schon zum Jubel ab, ehe die Pfeife von Spielleiter Benjamin Cortus ertönte – zurecht, denn der Dresdner stand klar im Abseits (11.).
Und auch die Münchner meldeten sich bereits in der Anfangsphase an – und zwar wie: Nach einer Ecke kam Routinier Mölders zu einem wuchtigen Schuss aus elf Metern, scheiterte aber am glänzend parierenden Broll, der das Leder noch an die Latte lenkte (14.).Wirklich beeindruckt zeigte sich der gastierende Spitzenreiter davon nicht, wie auch ein Kopfball von Knipping, den Hiller abfangen konnte, wenig später unterstrich (19.). Für die Löwen hingegen verpasste Mölders knapp nach einer Hereingabe von Lex auf der anderen Seite Mitte der ersten Hälfte (25.). Anschließend verlor die Partie etwas an Tempo und die Hausherren waren vornehmlich auf sicheren Ballbesitz bedacht. Zwar versuchte die SGD es noch einmal über Vorstöße durch Meier (33.) und Sohm (38.), wurde aber nicht mehr gefährlich. Das Tempo war dann endgültig raus, als Dresden zu einem ersten Wechsel gezwungen wurde, da der sonst auffällige Daferner verletzungsbedingt für Hosiner ausgewechselt werden musste (42.). Wenig später ging es torlos zurück in die Kabinen.
Ereignisarmes Topspiel mit Lucky-Punch
Ohne weitere Wechsel ging es nach der Pause in den zweiten Durchgang. Hier verzeichneten die Gastgeber den besseren Start: Biankadi versuchte es aus 19 Metern mit einem Schlenzer, der nur knapp am rechten Pfosten des SGD-Tores vorbeiflog (48.). Erstmals eingreifen musste Keeper Broll kurz darauf, als er nach einer Kopfballverlängerung von Neudecker vor dem lauernden Mölders abfangen musste (52.). Hierbei war der Dresdner Schlussmann ebenso auf dem Posten wie nach einem langen Ball einige Minuten später, den er vor dem durchgestarteten Routinier vor dem Strafraum ins Aus klärte (55.). Bei Dynamo selbst ging nur äußerst wenig nach vorne. Eine Flanke von Mörschel, die Sohm in der Mitte finden sollte, landete in den Armen von Hiller (62.). Gefährlicher in Durchgang zwei blieben die Löwen, die über Neudecker zu einer weitern Schussgelegenheit aus gut 20 Metern kamen, die von Knipping geblockt werden konnte (65.). Ebenfalls aus der Distanz, aber auf der anderen Seite, versuchte es dann Heinz Mörschel, welcher das Münchner Tor allerdings knapp mit seinem wuchtigen Weitschuss verfehlte (69.).
Es war ein dringend gebrauchter Impuls bei den Gästen. So kam der aufgerückte Knipping gleich zweimal mit Kopfbällen nach Ecken dem TSV-Gehäuse gefährlich nahe, doch Hiller zeigte sich auf dem Posten (74./75.). Trotzdem war dies keine Initialzündung für pure Offensive. Die beste Chance der zweiten Halbzeit ließ Königsdörffer nach toller Vorlage von Hosiner aus, indem er frei vor Hiller nur Zentimeter am Pfosten vorbei schoss (85.). Als das 0:0 sicher schien, passierte es dann doch noch: Der aufgerückte Sechzig-Verteidiger Steinhart versuchte es aus halblinker Position einfach einmal, sein Schuss rutschte durch und landete im langen Eck des Dresdner Tores (87.). Das späte 1:0 für den TSV, was trotz eines Kopfballs von Mai und eines Fallrückziehers von Kwadwo, welche Hiller beide sicher parieren konnte (90+1./90+5.) bis zum Ende Bestand haben sollte. Der Dresdner Vorsprung auf die Verfolger schmilzt durch die Last-Minute-Niederlage, welche die erste seit acht Spielen darstellte, auf lediglich einen Punkt an, während die Münchner als Vierter auf neun Punkte an die Aufstiegsplätze heranrücken und so eine Minimal-Chance auf den großen Wurf wahren konnten.