"Lauter als gewöhnlich": Harmloser HFC ärgert Schnorrenberg

Durch das 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken ist der Hallesche FC seit vier Partien ungeschlagen und holte das zweite Mal in Folge einen Rückstand auf. Während die Rot-Weißen eine gute zweite Halbzeit zeigten, war Trainer Florian Schnorrenberg mit dem Auftritt im ersten Abschnitt überhaupt nicht zufrieden.
"Reaktion war super"
Florian Schnorrenberg musste seine Mannschaft wachrütteln – und griff deshalb zu einer altbewährten Methode. In der Halbzeitpause war es in der Kabine des Halleschen FC "tatsächlich lauter als gewöhnlich", berichtete der Trainer nach dem 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken bei "MagentaSport". Die Dezibel deutlich zu erhöhen, stellte sich als richtig heraus. Im zweiten Durchgang zeigten die Rot-Weißen ein gänzlich anderes Gesicht und verdienten sich nach einem schwachen ersten Durchgang noch einen Punkt gegen den Aufsteiger.
"Ich bin mit der zweiten Halbzeit absolut zufrieden", sagte HFC-Kapitän Jonas Nietfeld am "Telekom"-Mikrofon. Auch ihm war klar, dass der erste Durchgang enttäuschend war, "aber die Reaktion war super". Denn die Hausherren kamen nach dem 0:1-Pausenrückstand durch Julian Günther-Schmidt (44.) zu einigen guten Möglichkeiten, scheiterten aber entweder am Defensivblock der Saarländer, an deren gewohnt starken Torhüter Daniel Batz oder auch an sich selbst. Wie zum Beispiel Braydon Manu, der aus zwei Metern am leeren Tor vorbeiköpfte. "Da ärgert er sich am meisten. Aber er hat heute seine beste Leistung gezeigt", spendete Schnorrenberg Trost.
Viele Fehler im ersten Durchgang
Besser machte es da Nietfeld, der nach 73 Minuten mit einem Schuss ins untere Eck den Ausgleich und gleichzeitigen Endstand erzielte. Es war das erste Saisontor für den gelernten Stürmer, der seit der vergangenen Saison im defensiven Mittelfeld agiert. "Ich finde, das ist ein gerechtes Ergebnis", so das Urteil seines Coachs. Für den HFC war es das zweite Unentschieden in Serie, nachdem die Mannschaft zurückgelegen hatte. Auch in Ingolstadt bewiesen die Hallenser Moral und sind nun seit vier Spielen in Folge ungeschlagen.
Doch rundum zufrieden war keiner bei den Saalestädtern. Denn schließlich lässt sich die Darbietung im ersten Durchgang nicht einfach unter den Teppich kehren. "Es ärgert mich total, weil wir die Platzbedingungen nicht so angenommen haben, wie man das muss", war Schnorrenberg sauer. Sein Team habe auf dem ramponierten Rasen zu viele Rückpässe gewählt, dabei sei klargewesen, dass der FCS ein forsches Pressing betriebt. Immer wieder kam es zu unnötigen Ballverlusten. So auch vor dem 0:1 als Innenverteidiger Sören Reddemann den Ball an Nicklas Shipnoski verlor, der im Strafraum zu Torschütze Günther-Schmidt querlegte.
Nietfeld fehlt in Zwickau
Und wären die Gäste noch konsequenter gewesen, hätte die Partie schon im ersten Durchgang entschieden sein können. "In der ersten Halbzeit kann Saarbrücken das zu ihren Gunsten entscheiden", gab Schnorrenberg zu. So aber blieb seine Mannschaft im Spiel und nahm das Zepter in den zweiten 45 Minuten in die Hand. "Man hat gemerkt, dass die Mannschaft wollte. In der zweiten Halbzeit waren wir auch im Spiel, waren aggressiv, aktiv und sind richtig durchgelaufen – nicht so halbherzig wie in der ersten Halbzeit." Für den HFC geht es am Samstag (14 Uhr) im Derby gegen den FSV Zwickau weiter. Dabei wird jedoch Jonas Nietfeld fehlen, der seine fünfte gelbe Karte gesehen hat. Für den 27-Jährigen wäre es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte gewesen. Von 2015 bis 2017 spielte er bei den Westsachsen.