"Lebende Legende": So will Mintal Bayreuth zum Erfolg führen
Nach dem direkten Wiederabstieg geht die SpVgg Bayreuth mit Ex-Profi Marek Mintal als Trainer in die kommende Regionalliga-Saison. Am Mittwoch wurde der 45-Jährige auf einer Pressekonferenz vorgestellt, sprach über die Gespräche, seine Ideen und die Vorfreude auf die anstehende Aufgabe.
"Sinnbild für Neuanfang und Aufbruch"
In seinen Eingangsworten bezeichnete Geschäftsführer Jörg Schmalfuß den ehemaligen Spieler des 1. FC Nürnberg als "absoluten Fachmann und Sinnbild für Neuanfang und Aufbruch" bei den Oberfranken. Mintal, zuletzt Co-Trainer bei der slowakischen U19-Nationalmannschaft, sei eine "lebende Legende", so Schmalfuß, der die tollen Gespräche im Vorfeld lobend erwähnte. Mintal sei "froh und dankbar", die Aufgabe bald angehen zu dürfen. "Fußball ist extrem viel für mich. Er ist mein Leben, mein Hobby, mein Job. Ich freue mich, ab dem 19. Juni alles für den Verein zu tun und zu machen." Die Gespräche mit den Verantwortlichen in Bayreuth seien "top, kurz und knackig" gewesen – so wie es der Ex-Profi (unter anderem 121 Erstliga-Spiele für den FCN) gern habe.
Natürlich kam die Frage auf, wie er als ehemaliger offensiver Mittelfeldspieler seine Mannschaft agieren lassen werde: "Ich gebe den Spielern enorme Freiheit auf dem Platz", betonte Mintal. "Warum soll ich einen Fußballer in einer Sache bremsen und sagen, dass darfst du und das kannst du nicht?" Stattdessen werde man "zusammen marschieren – in beide Richtungen". Wichtig sei aber, welche Spieler und damit welche Qualität man im Kader habe. Den Kader zusammenzustellen ist aber vor allem die Aufgabe von Schmalfuß. Auf Nachfrage, wen aus dem aktuellen Kader der zukünftige Coach gern hätte, antwortete er ausweichend. "Wenn die halbe Mannschaft bleibt, wäre das geil. Wenn alle bleiben, wäre das wunderbar", sagte er mit einem Lächeln und dem Wissen, dass dies illusorisch ist.
Kolbeck vor Abschied
Sein Trainerteam wird neben ihm noch einen Assistenten, Torwart- und Athletik-Trainer umfassen. "Klein aber fein, das reicht", so der Bald-Coach. Man sei in Gesprächen. "Es gibt schon ein paar Namen, aber es hat noch niemand einen Vertag unterschrieben." Ab Sommer wohl nicht mehr dabei sein wird der bisherige Co-Trainer und aktuelle Interimscoach Julian Kolbeck. "Aller Voraussicht nach werde ich dem Verein nicht erhalten bleiben“, sagt der 29-Jährige im "Kurier". Stattdessen sei er auf der Suche nach Optionen, "dem professionellen Fußball in irgendeiner Form erhalten zu bleiben“.
Im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue wird Kolbeck am Samstag somit wohl zum letzten Mal auf der Bank sitzen – und das, obwohl die 15-Tage-Frist für Übergangstrainer ohne UEFA-Pro-Lizenz am Donnerstag abläuft. Doch eine Strafe muss die Altstadt nicht befürchten. So erklärte der DFB auf Anfrage von liga3-online.de: "Mit Blick auf Verhältnismäßigkeit, Saisonzeitpunkt und sportliche Situation ist der DFB zu dem Ergebnis gekommen, kein Verfahren einzuleiten." Es würde wenig Sinn machen, einen als sportlichen Absteiger feststehenden Klub anzuhalten, für noch drei verbleibende Tage und ein einziges, tabellarisch bedeutungsloses Spiel einen neuen Trainer zu benennen, heißt es. Zumal mit Mintal ein Trainer für die Regionalliga verpflichtet worden sei, der als Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz über dem geforderten Standard in der Regionalliga Bayern agiere.