"Lebensnotwendiger Schritt": Auch BTSV führt Kurzarbeit ein
Mit Eintracht Braunschweig hat am Donnerstag der achte Drittligist Kurzarbeit für seine Spieler und Mitarbeiter eingeführt, um Kosten zu senken. Dass alle Beteiligten dem Einschnitt zugestimmt haben und damit auf Teile ihres Gehalts verzichten, nötigt Geschäftsführer Wolfram Benz ein Lob ab.
Spieler wollen Zeichen setzen
"Wir sind stolz auf unsere Spieler und unsere Trainer! Alle haben der Kurzarbeit sofort zugestimmt und verzichten auf einen großen Teil ihres Gehalts", hebt Benz in einer Mitteilung hervor, spricht von einem "wichtigen und lebensnotwendigen Schritt" für die Zukunft des Vereins und betont: "Das ist gar nicht hoch genug anzurechnen. Jeder einzelne hat die Situation sofort erkannt und war bereit, zu unterstützen. Das ist natürlich auch nach außen ein ganz wichtiges Zeichen!"
Kapitän Bernd Nehrig erklärt: "Wir alle wissen, was diese Situation für die Eintracht bedeutet. Damit möchten wir ein Zeichen setzen und unseren Beitrag leisten, dass der Verein diese Krise übersteht." Der Weg in den vergangenen 15 Monaten habe alle Beteiligten zusammengeschweißt: "Für uns stand es außer Frage, dass wir nur gemeinsam hier raus kommen."
"Großer Dank" an die Mitarbeiter
Auch den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle und im Nachwuchsleistungszentrum spricht Benz einen "ganz großen Dank" aus: "Nach der schweren Phase, die wir im vergangenen Jahr durchgemacht haben, ist dieser nochmalige Einschnitt nicht selbstverständlich. Man spürt, dass bei allen eine große Identifikation mit der Eintracht und großes Verständnis für die besondere Situation, in der sich der Verein durch Corona wirtschaftlich befindet, herrscht."
Sportdirektor Peter Vollmann und Benz selbst verzichten ebenfalls auf Teile ihres Gehalts. "Gemeinsam mit den einzelnen Kolleginnen und Kollegen haben wir ihre individuelle Situation analysiert und den Umfang der Kurzarbeit für jeden Einzelfall festgelegt", erklärt der Geschäftsführer. Wirtschaftlich seien die Folgen durch fehlende Einnahmen und noch nicht im vollen Maße absehbare Auswirkungen erheblich. "Klar ist, dass wir diese Krise nur gemeinsam meistern können."
Trainingsbetrieb eingestellt
Der Geschäftsbetrieb soll nun mit einer Art Notbesetzung aufrechterhalten werden, um auch während der Saisonaussetzung alle relevanten Themen bearbeiten zu können. Der Trainingsbetrieb ist vorerst eingestellt, erst am 19. April soll nach aktueller Planung wieder trainiert werden. "Unsere Spieler werden sich in dieser Zeit individuell fit halten", so Vollmann. "Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung, wollen mit gutem Beispiel voran gehen und die mögliche Verbreitung des Virus, die innerhalb einer Mannschaft natürlich viel wahrscheinlicher ist, unterbinden. Die Gesundheit aller steht an erster Stelle."
Zudem gehe es auch darum, eventuellen Quarantänemaßnahmen und sich daraus ergebenden erheblichen Einschränkungen vorzubeugen. "Dass diese jederzeit auftreten können, haben die zunehmenden Infektionsfälle bei anderen Profi-Teams in den vergangenen Tagen gezeigt", betont Vollmann. Die Geschäftsstelle ist ab sofort geschlossen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich im Home-Office. Der Fanshop am Stadion ist ebenfalls geschlossen. Fanartikel können weiterhin im Online-Shop bestellt werden.