"Leck mich doch": Hildmann-Ärger nach Remis gegen Lübeck
Mit dem 1:1 gegen den VfB Lübeck war Preußen-Coach Sascha Hildmann zwar grundsätzlich einverstanden, ärgerte sich nach Spielende aber zum einen über das Gegentor und zum anderen über den nicht gegebenen Handelfmeter kurz vor Schluss.
"Ein stückweit benachteiligt"
Als Gerrit Wegkamp nach 79 Minuten mit seinem ersten Saisontor das 1:0 für die Preußen erzielte, standen die Zeichen für den zweiten Sieg in Folge gut. Doch nur fünf Zeigerumdrehungen später kam der VfB durch den früheren Münsteraner Cyrill Akono zum Ausgleich. Als Hildmann im Interview mit "MagentaSport" erstmals die Wiederholung dieser Szene sah, konnte er es kaum fassen, wie das Tor zustande kam: "Ach hör auf! Hör doch auf! Das war ja Billard. Leck mich doch! Heidewitzka. Da ist ja alles dabei."
Doch beinahe hätte Münster umgehend zurückschlagen können, hätte es im direkten Gegenzug einen Elfmeter gegeben, nachdem Tommy Grupe einen Kopfball von Wegkamp an den Arm bekommen und den Preußen-Stürmer dann auch noch zu Fall brachte hatte. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Timon Schulz blieb stumm – sehr zum Ärger von Hildmann: "Das ist ein klares Handspiel. Mehr geht ja nicht. Wenn da irgendjemand im Keller sitzt… Der Schiedsrichter sagt was von einer natürlichen Handbewegung, puh! Mein lieber Herr Gesangsverein! Wir sind ein stückweit benachteiligt worden." Auch in der 88. Minute forderten die Preußen einen Elfmeter, als Bouchama im Strafraum zu Fall ging, doch erneut zeigte Schulz nicht auf den Punkt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Yassine Bouchama für einen Schubser gegen den Schiedsrichter durchaus Rot hätte sehen können.
Punkt "irgendwie okay"
Dass es trotz Führung nicht zum Sieg gereicht hat, nervte den Preußen-Coach: "Wenn du so spät den Treffer erzielst, willst du es natürlich nach Hause bringen." Zumal die Westfalen in der Schlussphase die Oberhand hatten. Gleichwohl musste der 51-Jährige aber einräumen, dass der Punkt "irgendwie okay und gerecht" sei, "weil auch Lübeck gute Phasen hatte". Von der Einstellung sei der Auftritt "absolut okay" gewesen, so Hildmann. "Die Mannschaft hat sich geopfert, war sehr leidenschaftlich und ist viel gerannt."
Ebenfalls positiv: Mit Wegkamp traf erneut ein Einwechselspieler. Es war bereits das sechste Jokertor der Preußen in dieser Saison – nur Aue ist besser (sieben Treffer). "Das beruhigt einen, dass die Jungs sofort da sind. Das ist auch eine Qualität", befand Hildmann. Bevor die Adlerträger am nächsten Samstag nach Duisburg reisen, steht am Dienstag das DFB-Pokalspiel gegen Bayern München an. Münsters Trainer sprach von einem "absoluten Bonusspiel" und prophezeite, dass es "verdammt schwer" werde. Doch vielleicht haben die Preußen gegen den Rekordpokalsieger mehr Glück – sowohl in der Verteidigung, als auch beim Schiedsrichter.