Leipzig empfängt Duisburg – Duell der Liganeulinge
Am Sonntag (Anpfiff um 14 Uhr/live auf mdr.de) beenden RB Leipzig und der MSV Duisburg den vierten Spieltag der neuen Drittliga-Saison. Der Aufsteiger ist noch ungeschlagen, die Gäste reisen nach zwei Siegen in Folge mit viel Selbstvertrauen an. Beide Trainer zeigten vor dem Anpfiff großen Respekt für das gegnerische Team.
Zorniger: Müssen uns etwas einfallen lassen
Durch einen Last-Minute-Sieg in Burghausen konnten die Messestädter bisher sieben von neun möglichen Punkten holen. Lediglich beim ersten Heimspiel der Saison musste man sich mit einem 2:2-Unentschieden gegen Preußen Münster zufrieden geben. Doch trotz der Überzeugung von der eigenen Stärke nimmt man den kommenden Gegner nicht auf die leichte Schulter, wie Trainer Alexander Zorniger wissen ließ. Der Zwangsabsteiger hat "definitiv keine Nachwuchstruppe, die erst in zwei oder drei Jahren wieder eine gewisse Leistungsstärke mitbringt", sagte der 45-Jährige und fügte an: "Allein Pierre De Wit, Markus Bollmann und Sascha Dum sind drei Spieler mit ausreichend Erstligaerfahrung." Seine zuletzt bei Standards sehr anfällige Hintermannschaft bereitet ihm derweil Sorgen. Daher überlege er, eine Änderung auf der Sechserposition durchzuführen, da die Duisburger viele großgewachsene Spieler auf dem Feld haben. "Da müssen wir uns was einfallen lassen." Auch Verteidiger Anthony Jung, der für eine Woche bei den Meiderichern unter Vertrag stand, aber aufgrund des Zwangsabstieges keinen gültigen Vertrag mehr hatte und bei den Leipzigern landete, weiß um die Problematik seines Mannschaftsteils: "Wir haben in den letzten beiden Spielen bei Standardsituationen unglücklich ausgesehen. Die Gegentore haben wir analysiert und wissen auch, dass Duisburg uns durch seine großen Spieler gefährlich werden kann." Doch nun fühle man sich gut vorbereitet und möchte dies auch auf dem Platz umsetzen. Verzichten muss RB-Coach Zorniger auf Christian Müller (Unterschenkel-Prellung), Joshua Kimmich (Aufbautraining) und Tobias Willers (rotgesperrt).
Baumann kann aus dem Vollen schöpfen
Die "Zebras", die nach einer Auftaktniederlage zuhause gegen den 1. FC Heidenheim beide Folgepartien für sich entscheiden konnten, reisen selbstbewusst nach Sachsen: "Wir müssen auf uns gucken, dann können wir auch bei RB Leipzig punkten. Wir müssen konzentriert spielen und an die guten Leistungen anknüpfen. Daran müssen wir uns messen lassen", sagte MSV-Trainer Karsten Baumann. Doch der Respekt vor dem bisher besten Drittliga-Aufsteiger der aktuellen Spielzeit ist bei den Duisburgern gegeben: "RB Leipzig ist ein Aufstiegsanwärter. Es wird ein schwieriges Spiel für uns, Leipzig hat sich in der Saison sehr gut präsentiert. Sie haben vor allen Dingen ein schnelles Umschaltspiel nach vorne“, so der 43-jährige Fußballehrer. Deshalb sehe man sich selbst in der Außenseiter-Rolle, wolle es den Hausherren aber durch gute Defensivarbeit und gleichzeitige Gefahr in der Offensive so schwer wie möglich machen. Morgen kann Baumann auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Branimir Bajic und Kevin Wolze kehren nach ihren abgelaufenen Rotsperren wieder in die Mannschaft zurück: „Es sind alle einsatzfähig momentan und wir können aus dem Vollen schöpfen, auch wenn der Topf klein ist", sagte der Trainer.
Beide Teams sind zurzeit in guter Form. Doch die eklatanten Schwächen bei ruhenden Bällen könnten den Leipzigern große Probleme gegen die kopfballstarken Duisburger bereitet. Vor toller Kulisse werden wir ein offenes und interessanten Spiel sehen. Die Tagesform wird entscheiden, wer als Sieger vom Platz gehen wird.
So könnten sie spielen:
RB Leipzig:
Coltorti – Judt, Sebastian, Hoheneder, Jung – Thomalla, Ernst, Schulz – Poulsen, Frahn, Kammlott
MSV Duisburg:
Ratajczak – Ofosu-Ayeh, Kühne, Bollmann, Dum – Gardawski, Öztürk, De Wit, Feisthammel, Zoundi – Onuegbu
GEPA pictures/ Roger Petzsch