Leist: "Nehmen die Rolle des Außenseiters gerne an"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Großaspachs Kapitän Julian Leist über die vielen Unentschieden der SG Sonnenhof, die wenigen Gegentore und wenigen selbst erzielten Treffer, die ständige Außenseiter-Rolle und das kommende Spiel gegen den F.C. Hansa Rostock.

[box type="info" size="large"]"Müssen die Tore mehr erzwingen"[/box]

liga3-online.de: Von sieben Spielen verlor die SG Sonnenhof Großaspach nur eines. Allerdings gab es auch nur einen Sieg. Mit fünf Unentschieden sind Sie die Remis-Könige der Liga, zuletzt gab es vier Remis in Serie. Wie bewerten Sie den Saisonstart und die vielen Unentschieden, Herr Leist?

Julian Leist: Es sind ohne Wenn und Aber zu viele Spiele dabei gewesen, die wir hätten gewinnen können. Ich würde aber trotzdem nicht sagen, dass der Saisonstart schlecht war. Die Mannschaften, gegen die wir Remis gespielt haben, waren ja alle kein Fallobst. Auf Punktgewinne gegen Kaiserslautern, Uerdingen und Co. können wir aufbauen.

Sie sind nicht nur die Remis-Könige, sondern mit einem Torverhältnis von 6:5 auch die Minimalisten der Liga. Warum läuft es defensiv so gut, dafür aber offensiv eher schlecht?

Unser Trainer Sascha Hildmann legt großen Wert auf eine stabile Defensive. Wir spielen daher mit einer Fünferkette, die uns sehr gut liegt und eine gewisse Sicherheit in der Verteidigung verleiht. Das heißt aber nicht, dass wir die Offensive vernachlässigen. Wir kreieren viele Torchancen, es fehlt aber die Kaltschnäuzigkeit. Im Angriff muss jetzt bald mal der Knoten platzen.

Was muss verbessert werden, um aus den Unentschieden demnächst Siege zu machen?

Wir müssen die Tore mehr erzwingen. In den letzten Wochen wollten wir den Ball zu sehr ins Tor tragen und haben zu selten den Torabschluss gesucht. Das wollen wir ändern und darauf liegt aktuell auch der Schwerpunkt im Training.

Die Konkurrenz in der 3. Liga ist groß, die SGS gehört zu den Underdogs. Mit der Ausgangslage kennen Sie sich aber gut aus, oder?

Das ist richtig. Die Ausgangslage ist für uns vor jeder Saison die gleiche. Wir nehmen die Rolle des Außenseiters immer gerne an und wissen, wie wir damit umzugehen haben. Es ist immer wieder aufs Neue schön, wenn wir schon vor Saisonbeginn von vielen Leuten abgeschrieben werden, aber dann regelmäßig die vermeintlichen Favoriten ärgern können.

 

[box type="info" size="large"]"Heißer Fight vor toller Kulisse"[/box]

In fast jedes Spiel gehen Sie als Außenseiter. Macht es das einfacher, gute Leistungen zu zeigen, weil Sie weniger unter Druck stehen?

Ich denke schon. Mannschaften wie der KFC Uerdingen oder der TSV 1860 München, die sicher das Ziel verfolgen, so schnell wie möglich erneut aufzusteigen, haben enormen Leistungsdruck. Mit so einer Situation kommt nicht jeder Spieler zurecht und das kann die eigene Leistung hemmen. Vor allem für unsere jungen Spieler ist es angenehm, nicht unter so einem enormen Erfolgsdruck zu stehen. Das macht es einfacher für sie, sich weiterzuentwickeln.

Wünschen Sie sich manchmal, als Favorit in ein Spiel zu gehen?

Im Landespokal sind wir ja so gut wie immer der Favorit. Und in der Regel tun wir uns dann gegen unterklassige Teams recht schwer. Es ist also scheinbar besser, wenn wir der Underdog sind. (lacht)

Am Samstag geht es mit der Partie gegen Hansa Rostock weiter. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Hansa Rostock ist eine spielstarke Mannschaft, die mit Pavel Dotchev einen sehr guten Trainer hat und sicher dazu in der Lage ist, oben mitzuspielen. Ich erwarte einen heißen Fight vor einer tollen Kulisse, weil der FC Hansa viele Zuschauer mit in unser Dorf bringen wird. Nach dem wir in den ersten drei Heimspielen jeweils remis gespielt haben, wollen wir jetzt den Bock umstoßen und den ersten Dreier vor eigenem Publikum einfahren.

Rostock hat selbst als Ziel ausgegeben, oben anzugreifen. Wen sehen sie am Saisonende ganz oben?

Es ist in dieser engen 3. Liga nicht einfach, eine Prognose abzugeben. Allerdings schätze ich den KFC Uerdingen sehr stark ein und ich glaube, dass der KFC gute Chancen hat, im Titelrennen eine gute Rolle zu spielen.

   

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