Geisterspiele bis mindestens Ende Januar – Spielbetrieb läuft weiter

Was sich am Montag bereits andeutete, ist nun bestätigt: Auch im Januar müssen sämtliche Spiele vor leeren Rängen ausgetragen werden. Der Spielbetrieb darf trotz eines verschärften Lockdowns aber weiterlaufen.

"Lage ist weiterhin sehr ernst"

Im Rahmen einer Schaltkonferenz verständigten sich Bund und Länder am Dienstag darauf, den Lockdown sowie die aktuell gültigen Corona-Maßnahmen bis zum 31. Januar zu verlängern – auch aufgrund einer mittlerweile aufgetretenen Mutation des Virus. Gleichzeitig wurden Verschärfungen beschlossen, wie etwa strengere Kontaktbeschränkungen und ein Bewegungsradius von 15 Kilometern um den Wohnort in Landkreisen mit einer Inzidenz über 200. Überraschend kommt die Verlängerung des Lockdowns nicht, noch immer sind die Corona-Zahlen hoch. Regelmäßig meldete das Robert-Koch-Institut zuletzt mehr als 20.000 Neuinfektionen pro Tag, am vergangenen Mittwoch waren es sogar 28.000. Am Montag kamen zwar nur knapp 12.000 neue Fälle hinzu, allerdings wurde aufgrund der Feiertage zuletzt weniger getestet. Insgesamt sind bereits über 35.500 Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung verstorben – darunter allein 950 am Montag.

"Die Lage ist weiterhin sehr ernst. Daher wäre es falsch, jetzt frühzeitig abzubrechen", machte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im Rahmen einer Pressekonferenz deutlich. Deshalb sei es wichtig, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, "wirklich noch einmal deutlich runterzukommen. Unser Ziel bleibt es weiterhin, unter 50 Infizierte auf 100.000 Einwohner pro Woche zu kommen." Ein Ziel, das noch weit entfernt ist: Momentan liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 134 – und könnte in den nächsten Tagen noch steigen. Denn eine klare Einschätzung über die Wirksamkeit der Maßnahmen über Weihnachten sei erst ab dem 17. Januar möglich, so Merkel. Und klar scheint: Solange der Wert nicht deutlich gesenkt wird, müssen sämtliche Spiele auch weiterhin ohne Zuschauer stattfinden.

Spielbetrieb läuft weiter

Zuletzt waren im September und Oktober teilweise Fans zugelassen – die Bedingung dafür: Eine Inzidenz unterhalb von 35. Diesen Wert erreicht derzeit kein Drittliga-Standort, am nächsten liegt noch Rostock (40,2). Wohl frühestens im März oder April besteht die Hoffnung darauf, dass wieder vor Fans gespielt werden könnte – wenn die Corona-Maßnahmen Wirkung zeigen und die Zahlen bundesweit deutlich zurückgehen. Der TSV 1860 könnte dann erstmals nach (!) einem Jahr wieder Zuschauer bei Heimspielen begrüßen.

Zunächst aber wohl nur einige. Denn volle Stadien scheinen frühestens zu Beginn der neuen Saison möglich – sofern sich die Lage im Sommer entscheidend verbessert und ein Großteil der Bevölkerung bis dahin geimpft ist. Merkel zufolge sollen im ersten Quartal alle Risikogruppen geimpft werden. Der Rest "nach Möglichkeit" im zweiten und dritten Quartal. Nach und nach dürfte dann Normalität einkehren. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Corona im Laufe des Jahres überwinden werden", so Söder. Der Spielbetrieb in den Profiligen kann derweil trotz des Lockdowns weiterlaufen – den Hygienekonzepten sei dank. Andernfalls wären die finanziellen Verluste der Klubs noch deutlich höher. Die nächste Bund-Länder-Konferenz ist für den 25. Januar geplant.

   

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