Löwen-Fluch hält an – Wein "fehlen die Worte"
Lange sah der TSV 1860 München im DFB-Pokalspiel gegen Holstein Kiel wie der Sieger aus, doch dann kam die Schlussphase. Erneut kassierten die Löwen späte Gegentreffer und gaben die Partie noch aus der Hand. Entsprechend gefrustet waren die Beteiligten nach Abpfiff.
Grimaldi fühlt sich "beschissen"
Erst gegen Kaiserslautern, dann in Osnabrück und gegen Uerdingen und nun auch im Pokal: Bereits zum vierten Mal im fünften Pflichtspiel der laufenden Saison hat der TSV 1860 München bei der 1:3-Niederlage gegen die Störche späte Gegentore hinnehmen müssen. "Mir fehlen die Worte", zeigte sich Abwehrspieler Daniel Wein auf der Löwen-Homepage frustriert. "Momentan ist der Wurm drin!" Lange Zeit hätte es die Mannschaft gut gemacht, "aber wir schaffen es nicht über 90 Minuten", monierte der 24-Jährige. Gut machten es die Löwen vor allem zu Beginn, gingen durch Nico Krager bereits nach sieben Minuten in Führung und legten nach 27 Minuten sogar nach – allerdings zählte der Treffer nicht. "Der Ball war nur ein paar Zentimeter im Aus, sonst hätten wir das 2:0 gemacht“, ärgerte sich Trainer Daniel Bierofka.
Nach der Pause geriert der TSV 1860 dann zunehmend unter Druck, konnte nur noch selten für Entlastung sorgen und kassierte in der 74. Minute den Ausgleich, nachdem Herbert Paul eine Flanke nicht verhindern konnte und Alexander Mühling völlig frei vor dem Tor stand. "Ein blödes Gegentor", haderte Nico Karger. Auch Adriano Grimaldi, der sich nach Spielende "beschissen" fühlte, war bedient: "Bis zum Tor hatten sie keine Chance, hatten selbst einige Konterchancen. Leider hat es nur bis zur 75. Minute gereicht. Wir müssen das endlich über 90 Minuten schaffen."
Eine "bittere Lektion"
Die Löwen rannten anschließend zwar weiter an, mussten nach 83 Minuten aber den zweiten Gegentreffer durch Alexander Mühling hinnehmen, der die Partie nach einer Ecke damit innerhalb von neun Minuten drehte. "Da brauchst du mal das Spielglück, dass der nicht reingeht", haderte Bierofka. Kingsley Schindler besiegelte das Pokal-Aus des Aufsteigers kurz danach endgültig. Einen Vorwurf machte der Löwen-Coach seiner Mannschaft trotz der bitteren Niederlage nach eigener Führung aber nicht: "Bis zum Schluss hat meine Mannschaft alles gegeben."
Grimaldi sprach unterdessen von einer "bittere Lektion" und forderte: "Wir müssen analysieren, wieso wir solche Spiele nach hinten raus aus der Hand geben. Aber ich denke, dass wir daraus lernen werden." Es helfe nichts, "den Kopf in den Sand zu stecken und uns in den Arm zu nehmen und zu heulen, dass wir immer in den letzten Minuten verlieren", machte der Stürmer gegenüber dem "Merkur" deutlich. Auch für Karger steht fest: "Weiterarbeiten! Vielleicht muss mal ein dreckiger Arbeitssieg her." Die nächste Chance dazu bietet das Auswärtsspiel beim VfR Aalen am kommenden Samstag. Zunächst sind die Löwen im Landespokal beim FC Ergolding gefordert (Dienstag, 18.15 Uhr).