1860 hadert mit Pleite: "Zur Pause muss das Spiel entschieden sein"

Trotz einer spielbestimmenden und chancenreichen ersten Hälfte musste sich der TSV 1860 München am Sonntag mit 0:1 dem FSV Zwickau geschlagen gaben und verpasste dadurch den Sprung an die Tabellenspitze. Löwen-Trainer Michael Köllner haderte mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft und konnte auch dem Lern-Effekt nichts Positives abgewinnen.

Schröter verhagelt Löwen-Serie

Der Gedanke, dass der TSV 1860 München an diesem bitterkalten Sonntagnachmittag das heimische Grünwalder Stadion nicht mit drei weiteren Punkten im Gepäck verlassen sollte, beschlich bis zur 65. Minute wohl nur die wenigsten Beobachter der Partie gegen den FSV Zwickau. Noch in der ersten Hälfte hatten sich die Löwen bissig gezeigt, erspielten sich Torchance um Torchance und konnten oft nur durch Zwickaus glänzend aufgelegten Torhüter Johannes Brinkies vom Torerfolg abgehalten werden. Vor allem Offensivmann Stefan Lex scheiterte wahlweise an Brinkies (8., 16., 32. Minute) oder am Aluminium (20. Minute). Bis zur 65. Minute deutete also fast nichts darauf hin, dass Zwickau stattdessen alle Punkte aus der Münchner Landeshauptstadt entführen sollte – bis Gästestürmer König in den Strafraum eindrang.

Der Routinier zog zunächst die Verteidigung auf sich, bevor er Coskun in Szene setzte. Der Deutsch-Türke schloss so wuchtig auf das Löwen-Gehäuse ab, dass Schlussmann Hiller nur zur Seite abwehren konnte. Von der Münchner Hintermannschaft aus den Augen verloren, lauerte Morris Schröter genau dort, wo der Ball hinflog. Schröter schob die Kugel ins verwaiste Tor und sicherte seiner Mannschaft mit dem Tor des Tages den Auswärtssieg.

Kein Wunder, dass Löwen-Coach Köllner nach dem Spiel am Mikrofon von "MagentaSport" seine Enttäuschung nicht verbarg. "Ich glaube, dass wir uns heute selber geschlagen haben. Nach der ersten Halbzeit müssen wir 3:0 führen. Wir haben viele Chancen rausgespielt und trotzdem kein Tor gemacht. Bei allem Respekt dem Gegner gegenüber, zur Pause muss das Spiel entschieden sein." Die ersten 45 Minuten seien die stärksten gewesen, seit Köllner an der Seitenlinie steht. Entsprechend zeigte sich der Oberpfälzer "zutiefst enttäuscht" über das Ergebnis.

"Kann mich nur entschuldigen"

Es war eine vermeidbare Niederlage, nicht nur wegen der vergebenen Torchancen, sondern auch wegen dem zu passiven Abwehrverhalten beim Gegentor. In der Folge fehlte dem TSV die Offensivpower, die das Spiel noch in Halbzeit eins geprägt hatte. Hinzu kam eine Prise Pech beim Torabschluss: "Ich kann mich nur bei der Mannschaft entschuldigen", sagte Lex nach seinen vergebenen Torchancen. Einen Vorwurf machte ihm Köllner aber nicht: "Es war nicht nur ein Spieler in Abschlussposition. Wir hatten viele Chancen, da muss einfach mal einer reinrutschen."

Der Gegner habe dann mit der ersten Torchance das Tor gemacht. "Und wir haben es dann am ende nicht geschafft, selber am Ende mal torgefährlich zu werden", analysierte Köllner. Die Frage, ob seine Mannschaft bei solchen Spielen merke, dass nicht alles von selbst klappt und sie daraus lerne, beantwortete der Coach gewohnt schlagfertig: "Auf solche 'Learnings' kann ich gerne verzichten". Die Münchner verpassen durch die Niederlage den Sprung auf Platz ein und müssen zudem das Ende einer Serie beklagen. Sieben Spiele waren die Giesinger zuvor ungeschlagen. Am kommenden Samstag bei Schlusslicht Lübeck könnte schon der Beginn einer neuen Serie warten.

   

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