Lotte düpiert Karlsruhe, auch Hansa jubelt – BTSV Letzter
Die Sorgen bei Eintracht Braunschweig werden immer größer: Am Samstag mussten sich der Zweitliga-Absteiger auch bei SpVgg Unterhaching geschlagen geben und übernimmt nach der 0:3 die rote Laterne, während Haching nun von der Spitze grüßt. Nils Drube feierte mit den Sportfreunden Lotte unterdessen einen Traum-Einstand und fuhr beim 3:1 gegen Karlsruhe den ersten Sieg ein, Rostock besiegte Meppen mit 3:1 und das Spitzenspiel zwischen Halle und Osnabrück endete 1:1. Uerdingen setzte sich mit 1:0 in Münster durch und Würzburg besiegte Wiesbaden 3:1.
Halle 1:1 Osnabrück: Spitzenspiel ohne Sieger
Wer im Spitzenspiel auf einen torreichen Nachmittag hoffte, wurde zunächst enttäuscht. Sowohl der HFC als auch der Tabellenführer aus Osnabrück taten sich zu Beginn schwer, Torchancen waren absolute Mangelware. Auf beiden Seiten fehlte das Tempo, erst in Minute 35 wurde es mal gefährlich: Nach einem Fehlpass von Eisele brachte Ouahim eine Flanke vor das Tor, die Tigges nur knapp neben den Kasten setzte. Der VfL war nun wach, nur eine Minute später wurde ein Schuss von Ouahim geblockt. Danach meldete sich auch der HFC in der Partie an, gleich zweimal (40. / 42.) scheiterte Braydon Manu an VfL-Keeper Körber, der sich dabei verletzte und zu Beginn der zweiten Halbzeit durch Philipp Kühn ersetzt wurde.
Dieser stand nach 51 Minuten erstmals im Blickpunkt, als er einen Kopfball von Mai abwehren musste. Sechs Zeigerumdrehungen später klingelte es auf der anderen Seite, als Marcos Alvarez einen Freistoß aus über 20 Metern direkt im Tor unterbrachte. Kurz danach war die Partie für den Torschützen jedoch beendet, er musste verletzt ausgewechselt werden. Und es kam noch bitterer für Osnabrück: Nur fünf Minuten später traf der HFC zum Ausgleich. Nach einer Ecke bekam der VfL den Ball nicht geklärt, sodass Manu aus 15 Metern abzog und per Flachschuss versenkte. Halle drängte nun auf die Führung, Jopek verpasste diese mit einem Distanzschuss aus 20 Metern nach 74 Minuten nur knapp. Auch in Minute 83 zog Jopek aus der Distanz vorbei, sodass am Ende ein leistungsgerechtes 1:1 auf dem Papier stand. In der Tabelle verliert Osnabrück die Spitzenposition an Unterhaching und fällt auf Platz drei zurück, Halle ist nun Fünfter.
Meppen 1:3 Rostock: Hansa zeigt Reaktion
Nach der herben 0:4-Pleite gegen die Würzburger Kickers wollte die Kogge beim Auswärtsspiel in Meppen eine Reaktion zeigen. Dementsprechend offensiv ging die Elf von Trainer Pavel Dotchev die Partie an und wurde nach acht Minuten mit der Führung belohnt: Nach einem Konter über Biankadi landete der Ball über Soukou bei Königs, der frei vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten musste – 1:0 für Rostock. Mit der Führung im Rücken kontrollierte Hansa anschließend das Geschehen, wenngleich auch Meppen Spielanteile hatte. Ab der 20. Minute gönnte sich die Partie dann eine Auszeit, ehe die Gäste in der Schlussphase der ersten Halbzeit nochmal den Druck erhöhten und in der 43. Minute zum 2:0 trafen: Lukas Scherff fing einen Einwurf der Meppener ab, wurde nicht angegriffen und hielt aus 20 Metern einmal drauf. Vom Innenpfosten prallte die Kugel anschließend unhaltbar für SVM-Keeper Erik Domaschke ins Tor.
Zur Pause wechselte Neidhart offensiv und brachte mit Wegner für von Haacke einen weiteren Stürmer. Auf dem Platz machte sich das zunächst allerdings nicht bemerkbar. Zwar waren die Gastgeber nun etwas engagierter, kamen aber nicht zu Torchancen. Stattdessen blieb Hansa die gefährlichere Mannschaft, einen Freistoß von Breier fing Domaschke nach 60 Minuten aber sicher ab. In der Schlussphase flachte die Partie ab, 15 Minuten vor dem Ende verpasste Soukou im Eins-gegen-Eins mit Erik Domaschke die Entscheidung. Joker Anton Donkor machte es kurz danach besser und setzte der Partie mit einem Kopfballtreffer nach einer Hereingabe von Stefan Wannenwetsch den Deckel drauf (81.). In der Nachspielzeit kam der SVM durch ein Eigentor von Kai Bülow noch zum Ehrentreffer, doch das war letztlich nur Ergebniskosmetik. In der Tabelle ist Hansa nach dem dritten Sieg nun Neunter, Meppen rutscht auf Platz 16 ab.
Unterhaching 3:0 Braunschweig: Haching an der Spitze, BTSV desolat
Bei regnerischem Wetter in der Münchener Vorstadt drückten die Hausherren von Beginn an auf das Gaspedal, hatten die Partie voll im Griff und belohnten sich nach 15 Minuten durch Luca Marseiler, der einen blitzsauberen Konter nach Vorlage von Stephan Hain vollendete, mit der 1:0-Führung. Braunschweig war anschließend um eine Antwort bemüht, konnte aber nicht für Gefahr sorgen. Bezeichnend: Ein Freistoß von Bulut nach 20 Minuten flog deutlich über den Kasten. Wer also auf eine Reaktion der Löwen gehofft hatte, wurde enttäuscht. In der 35. Minute lag der Ball nach einem Kopfball von Philip Hofmann dann zwar im Tor, Schiedsrichter Robert Kempter verwehrte dem Treffer aufgrund eines Stürmerfouls jedoch die Anerkennung – Hofmann hatte sich aufgestützt. In der Schlussphase der ersten Halbzeit machten dann wieder die Hausherren auf sich aufmerksam: Erst setzte Hain einen Kopfball knapp neben das Tor (42.), dann zog der Haching-Stürmer drüber (45.). So blieb es zur Pause beim 1:0 für die Gastgeber.
Den zweiten Durchgang ging der BTSV dann deutlich offensiver an, kassierte aber schon nach 51 Minuten den zweiten Gegentreffer: Stephan Hain nahm eine Marseiler-Vorlage direkt an und nagelte das Leder unter die Latte. Kurz danach war die Partie bereits zugunsten der Hausherren entschieden: Nach einem Foul von Robin Becker an Luca Marseiler gab es Strafstoß für Unterhaching, den Josef Welzmüller sicher zum 3:0 verwandelte (56.). Braunschweig verfiel nun in alte Muster, Unterhaching agierte unterdessen sehr souverän und ließ den BTSV immer wieder ins Leere laufen. So plätscherte die Partie dem Ende entgegen, zumal die Hausherren sich die Hausherren gnädig zeigten und einen Gang zurückschalteten. Am Ende blieb es beim 3:0, mit dem Unterhaching die Tabellenführung übernimmt. Braunschweig ist dagegen nun als einziges Team sieglos und geht als Letzter in die Länderspielpause.
Karlsruhe 1:3 Lotte: Traum-Einstand für Drube
Mit nur einem Punkten aus fünf Spielen, dafür aber mit einem neuen Cheftrainer, reisten die Sportfreunde in den Wildpark. Und Nils Grube, der seit Sonntag das Sagen hat, schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Bereits nach vier Minuten verbuchten die Westfalen die erste gute Chance, als Wegkamp nur hauchdünn vorbeizog. Lotte blieb dran und ging zwei Zeigerumdrehungen später in Führung: Nach einer Hereingabe von Jonas Hofmann wollte David Piost den Ball klären, brachte das Leder jedoch unglücklich im eigenen Tor unter – 1:0 für den Tabellenletzten. Der Treffer gab den Sportfreunden sichtlich Auftrieb, nach 13 Minuten erhöhte die Grube-Elf durch ein Tor von Maximilian Oesterhelweg auf 2:0 – vorausgegangen war ein blitzsauberer Konter. Während bereits die ersten Pfiffe durch das weite Rund schallten, spielte sich Lotte nun in einen Rausch und erzielte nach 29 Minuten das 3:0. Nach einer Ecke flipperte der Ball durch den Fünfer des KSC, ehe Matthias Rahn am schnellsten reagierte und das Leder im Tor unterbrachte – was für ein starker Auftritt der Gäste! Bei den Hausherren lief unterdessen überhaupt nichts zusammen, spätestens nach dem 0:3 war die Elf von Trainer Alois Schwartz komplett verunsichert und hilflos. Doch geschlagen gab sich der KSC noch nicht. Vier Minuten vor der Pause verkürzten die Badener durch einen sehenswerten Treffer von Justin Möbius auf 1:3 und plötzlich war Karlsruhe die bessere Mannschaft – weitere Treffer kamen bis zur Halbzeit jedoch nicht hinzu.
Auch nach Wiederanpfiff gab Karlsruhe den Ton an, Lotte geriert immer wieder unter Druck: Erst bekam Möbius hinter einen Schuss keinen Druck (57.), dann kratzte Steve Kroll im Lotter Tor einen Schuss von Sané in starker Manier noch von der Linie (58.). Zwei Minuten später ging Batmaz im Strafraum zu Boden, einen Elfmeter gab Schiedsrichter Tobias Schultes aber nicht. Kurz danach vergab Langlitz auf der anderen Seite die Entscheidung (64.), ehe der KSC dann doch einen Strafstoß zugesprochen bekam, nachdem Sane von Rahn zu Fall gebracht worden war (65.). Marvin Wanitzek nahm sich der Sache an, scheiterte mit einem schwachen Schuss jedoch an Kroll. Dennoch rannten die Badener weiter an, Choi vergab nach 78 Minuten eine weitere Chance. Sekunden später forderte der KSC erneut Elfmeter, nachdem Sané zu Fall gebracht worden war, Schultes Pfeife blieb jedoch stumm – eine knifflige Entscheidung. Danach warf Karlsruhe endgültig alles nach vorne, hatte über Möbius (81.) und Sané (90.) nochmal zwei gute Chancen, konnte die erste Niederlage aber nicht mehr abwenden. Lotte ging unterdessen erstmals als Sieger vom Platz und gibt die rote Laterne an Braunschweig ab.
Münster 0:1 Uerdingen: KFC setzt Auswärtsserie fort
Ohne Abtastphase waren beide Teams sofort im Spiel, bereits nach drei Minuten musste Schulze Niehues im Preußen-Tor den Einschlag verhindern. Wenige Augenblicke später war der SCP-Keeper erneut gefordert, dieses Mal musste er gegen Aigner parieren. Aber auch die Hausherren versteckten sich nicht, nach 18 Minuten setzte Kobylanksi einen Freistoß aus fast 30 Metern an die Latte. Auch Dadashov hatte kurz danach die Führung für die Preußen auf dem Fuß, fand in KFC-Schlussmann Vollath aber seinen Meister (20.). Danach flachte die Partie zunächst etwas ab, ehe Dadashov (36.) und Klingenburg (38.) zwei weitere gute Chancen für den SCP liegenließen. Die Führung für Münster wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen, zur Pause blieb es aber beim 0:0.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber besser im Spiel, nach 51 Minuten musste Großkreutz einen Schuss Cueto in höchster Not blocken. Sechs Zeigerumdrehungen später hatte Cueto eine weitere Chancen, danach meldete sich auch mal wieder der KFC: Beister scheiterte aus spitzem Winkel an Schulze Niehues. Uerdingen drängte in der Folge auf die Führung und belohnte sich nach 78 Minuten durch Tanju Öztürk. Sandrino Braun fälschte den Ball dabei entscheidend ab, sodass Schulze Niehues chancenlos war. Anschließend konnten die Adlerträger keine Akzente mehr setzen, kassierten die zweite Niederlage in Folge und verpassten damit die Wiedergutmachung für das verlorene Derby in Osnabrück. Uerdingen feierte unterdessen den dritten Auswärtssieg im dritten Spiel und grüßt nun vom zweiten Tabellenplatz. Münster rutscht auf Platz acht ab.
Würzburg 3:1 Wiesbaden: Kickers feiern dritten Sieg in Folge
Nach einer von Zweikämpfen geprägten Anfangsphase rissen die Kickers die Partie nach rund einer Viertelstunde an sich und gingen in Minute 21 in Führung: Patrick Göbel brachte einen Freistoß aus rund 25 Metern direkt im Tor unter – keine Chance für Kolke. Eine Antwort der Gäste, die zu Beginn sogar die etwas aktivere Mannschaft waren, ließ zunächst auf sich warten. Nach 27 Minuten fasste sich Guder aber ein Herz und zog aus 18 Metern nur um Zentimeter vorbei. Wiesbaden fand nun immer besser in die Partie, erhöhte von Minute zu Minute den Druck und kamen noch vor der Pause zum verdienten Ausgleich: Mintzel brachte einen Freistoß scharf vor das Tor, über Reddemann und Guder kam der Ball schließlich zu Brandstetter, der aus fünf Metern nur noch den Fuß hinhalten musste.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit gab der SVWW den Ton an, Würzburg agierte zu passiv. Nach 58 Minuten hatte Andrist die dicke Chance auf die Führung, setzte das Leder jedoch über den Kasten. Erst ab der 60. Minute fand Würzburg langsam besser in das Spiel und kam nach 74 Minute zu einer Riesenchance, als Baumann eine Freistoßflanke fast ins Tor geblockt hätte. Die Kickers drückten nun – und liefen zu einer beeindruckenden Schlussphase auf: Erst setzte Skarlatidis einen Volleyschuss auf 14 Metern klar drüber (74.), dann kamen die Hausherren über Dominic Baumann, der einen von der Latte abgeprallten Schuss frei vor dem Tor nur noch einschieben musste, zur erneuten Führung. Für die endgültige Entscheidung sorgte Simon Skarlatidis nach Vorarbeit von Kaufmann in der 87. Minute. Während Würzburg damit den dritten Sieg in Folge feierte und nun Siebter ist, ging Wiesbaden zum vierten Mal in den letzten fünf Spielen als Verlierer vom Platz und fällt auf den 18. Tabellenplatz zurück.