Lotte: Golombek lässt Dampf ab und wittert Verschwörung
Bei der 0:2-Niederlage gegen Köln erlebte Lotte-Trainer Andreas Golombek eine turbulente Partie. Erst flog sein Kapitän vom Platz, dann musste der Co-Trainer auf die Tribüne. Zu viel für Golombek, der auf der anschließenden Pressekonferenz ordentlich Dampf abließ und massiv die Leistung des Schiedsrichtergespanns kritisierte.
"Habe das Gefühl, dass man Lotte nicht in der Liga haben will"
Trotz ansprechender Leistungen zu Beginn konnten die Sportfreunde auch am Samstag gegen die Fortuna nicht gewinnen. Doch was Chefcoach Andreas Golombek so richtig in Rage brachte, war die Leistung und das Verhalten der Unparteiischen: "Man sagte zu mir, Schiedsrichter seien oftmals Heimschiedsrichter. Und bei einer 50:50-Situation pfeift er dann für die Mannschaft, die zu Hause spielt – außer bei uns", echauffierte sich Golombek und polterte weiter: "So langsam habe ich das Gefühl, dass man Lotte nicht in der Liga haben will. Das ist mir einfach zu auffällig. Und wenn man dann auch noch ganz vernünftig mit dem Linienrichter spricht, ihn etwas fragt und wie ein Arsch behandelt wird, dann hört es bei mir auf."
Wendel muss mit Gelb-Rot vom Platz
Gegen Köln startete Lotte durchaus engagiert in die Partie. Doch Pires-Rodrigues (8.) und Maximilian Oesterhelweg (22.) ließen gute Chancen liegen. In der 39. Minute dann die überraschende Führung für die Gäste. Nach einer weiten Flanke von Kegel gelangte der Ball zu Ernst, der Lottes Schlussmann Buchholz mit einem Tunnel überwand. Für Sportfreunde Trainer Golombek war es ein vermeidbares Tor: "Das Problem ist, dass wir immer durch einen individuellen Fehler in Rückstand geraten. So einen langen Ball muss man einfach erkennen und sich vernünftig stellen. Dann passiert da gar nichts", ärgerte sich der Chefcoach.
Die zweite Halbzeit begann denkbar schlecht für die Westfalen. Kapitän Tim Wendell, der bereits verwarnt war, trat Kölns Dahmani auf den Fuß und musste in der 52. Minute mit Gelb-Rot den Platz verlassen. Für Golombek war die Karte völlig überzogen: "Also ganz ehrlich, wenn man bei einem ganz normalen Foulspiel immer Gelb sieht, dann spielen wir demnächst sechs gegen sechs", beschwerte sich der 49-Jährige.
Sieben Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz
Trotz Rückstand gab Lotte nicht auf und hatte erneut durch das Duo Pires-Rodrigues und Oesterhelweg die Chance auf den Ausgleich (57.). Doch besser machte es Kölns-Stürmer Keita-Ruel, der in der 75. Minute den 0:2-Endstand aus Sicht der Sportfreunde besorgte. In der Folge wurde Lottes Co-Trainer Joe Laumann wegen Meckerns auch noch auf die Tribüne verwiesen. Durch die Niederlage warten die Lotteraner nun bereits seit sechs Spielen auf einen Sieg. Der Abstand auf einen Abstiegsplatz beträgt momentan sieben Punkte. Doch trotz der Pleite-Serie bleibt Golombeck kämpferisch: "Unser Ziel ist es, über dem Strich zu stehen. Und das werden wir schaffen."