SFL-Sportchef räumt Fehler ein: "Das ist nach hinten losgegangen"

Hinter den Sportfreunden Lotte liegen turbulente und chaotische Tage – mit der Trennung von Trainer Matthias Maucksch am Freitagnachmittag fanden sie ihren Höhenpunkt. Sportchef Manfred Wilke räumt im Rückblick Fehler ein.

Maucksch fällt Spieler-Revolte zum Opfer

Eigentlich geht es in der 14.000-Einwohner-Gemeinde Lotte am Autobahnkreuz der A1 und A30 ruhig zu. Auch bei den Sportfreunden war das lange so – bis Ismail Atalan im Juli 2017 überraschend zum VfL Bochum wechselte. Danach hatten innerhalb weniger Monate vier verschiedene Trainer das Sagen und bis auf Andreas Golombek, der über ein halbes Jahr auf dem Schleudersitz in Lotte überlebte, hielten die meisten nur wenige Woche durch. So auch Matthias Maucksch, der am Freitag nach nur 85 Tagen im Amt und fünf Pflichtspielen gehen musste.

Letztlich fiel der 49-Jährige einer Spieler-Revolte zum Opfer, die er am Donnerstag – einen Tag nach dem blamablen Landespokal-Aus in Rödinghausen – mit der Suspendierung von gleich vier Spielen quasi selbst ausgelöst hatte. Der Großteil der übrigen Mannschaft meldete sich anschließend krank, boykottierte das Training und solidarisierte sich so mit den Suspendierten. Sportchef Manfred Wilke, der zu diesem Zeitpunkt bei einer DFB-Tagung in Frankfurt weilte, unterstützte die Maßnahme und stärkte Maucksch damit den Rücken – um ihn einen Tag später doch vor die Tür zu setzen.

"Ein paar wilde Aktionen dabei"

"Das ist nach hinten losgegangen", räumt er in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Sein Plan: Eine Trainerrochade wie in der vergangenen Saison verhindern. "Wir haben versucht, das irgendwie hinzukriegen. Das haben wir nicht geschafft", betont Wilke. "Im Nachhinein waren vielleicht ein paar wilde Aktionen von allen dabei." Nun sei "alles auf null gesetzt", auch die vier suspendierten Spieler wurden begnadigt und sind – sofern sie fit sind – auch am Sonntag beim Heimspiel gegen den Halleschen FC mit dabei.

Bis der Maucksch-Nachfolger, es wird der sechste Trainer seit Juli 2017, gefunden ist, übernehmen Jugendkoordinator Klaus Bienemann und U19-Trainer Andy Steinmann das Training. Für die wichtige Partie gegen den HFC stehen dem Duo 20 Spieler zur Verfügung, Wendel (Muskelfaserriss), Straith (Teilabriss des Innenbandes im Knie), Breitfelder (Außenbandriss im Knie) und Stelzer (Aufbautraining nach Oberschenkelproblemen) fehlen. Klar ist: Lotte braucht nach dem Fehlstart in die neue Saison dringend ein Erfolgserlebnis. Ob die Mannschaft nach der Freistellung des ungeliebten Trainers nun befreit aufspielen kann?

   

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