Lottes Steh-Auf-Mentalität: "Das nehmen wir aus dem Spiel mit"

Gegen Eintracht Braunschweig sahen die Sportfreunde Lotte eigentlich wie der klare Verlierer aus. Dennoch sicherte sich die Mannschaft vom Autobahnkreuz letztlich noch einen Punkt. Lotte zeigt Mentalität – und sendet ein wichtiges Zeichen im Abstiegskampf.

Lotte lernt und schlägt zurück

0:2 gegen Eintracht Braunschweig nach 23 Minuten. Bei diesem Spielstand wären die Sportfreunde Lotte vor der Übernahme durch Nils Drube wohl sang- und klanglos untergegangen. Doch diese Sportfreunde Lotte gibt es offenbar nicht mehr. Obwohl spielerisch noch immer nicht ganz auf der Höhe, nahm die Mannschaft von Trainer Drube die Herausforderung kämpferisch an – und belohnte sich am Ende sogar: "In der ersten Halbzeit haben wir sehr viel gelernt. Wir sind überhaupt nicht mit dem Angriffspressing der Braunschweiger zurecht gekommen sind. Ein Stück weit haben sie unsere Waffen aus dem Spiel genommen, wir waren nicht gut bei zweiten Bällen", rekapituliere der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Doch anstatt die weiße Flagge zu hissen, nutzten die Sportfreunde die Halbzeit zu einer Kurskorrektur.

"In der Halbzeit haben wir die 15 Minuten gebraucht, um viele Dinge intensiv zu erarbeiten, zu besprechen und zu ändern. Ich glaube, das ist uns gut gelungen", führte Drube aus. Seine Elf legte eine andere Einstellung an den Tag, unter anderem der erst 19-Jährige Sinan Karweina stellten die Braunschweiger Eintracht plötzlich vor Probleme. Insbesondere das Traumtor des Jokers zwei Minuten nach dessen Einwechslung ließ das Spiel kippen: "Ich hätte noch lieber bei einem Sieg getroffen. Ich habe in dem Moment nicht geplant, dass es ein so schöner Treffer wird. Ich habe einfach geschossen", so Karweina gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung", der sich beim Lob von Teamkollege Maximilan Oesterhelweg explizit angesprochen fühlen durfte: "Alle, die neu reingekommen sind, haben sich voll reingehängt. Am Ende ist dieser Punkt sogar gerecht."

Mentalität im Abstiegskampf unabdingbar

Dass es tatsächlich noch ein Punkt wurde, lag am Last-Minute-Treffer (90.+3) durch Matthias Rahn. "In Braunschweig musst du es erst mal ein 0:2 noch egalisieren", so Oesterhelweg, der das Kopfballtor aufgelegt hatte: "Bereits in Köln sind wir nach schwacher erster Hälfte zurückgekommen und haben noch gepunktet." Lotte, die Steh-Auf-Mannschaft – eine nicht zu unterschätzende Qualität im Abstiegskampf.

Deswegen verteilte Coach Drube am Ende auch "ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Nicht nur für den Ausgleichstreffer am Ende, der ein Stück weit glücklich ist, sondern wie sie in der zweiten Hälfte aufgetreten ist." Darauf könne man in Zukunft aufbauen: "Das ist eine Entwicklung, die wir immer fördern und auch fordern. Die Mannschaft hat Mentalität gezeigt. Das nehmen wir, neben dem immens wichtigen Punkt, aus dem Spiel mit." Und auch tabellarisch lohnte sich der Gegenangriff seines Teams: Auf Platz 15 hielt man den direkten Kellerkonkurrenten durch das Remis erst einmal auf Abstand.

   

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