Lübeck mit Schiri-Frust: "Weiß nicht, was ich dazu sagen soll"

Trotz eines ansprechenden und kämpferisch äußerst couragierten Auftritts musste sich der VfB Lübeck am Samstag gegen Dynamo Dresden mit 0:1 geschlagen geben. Für Ärger und Diskussionsbedarf sorgte nach dem Abpfiff vor allem der frühe Platzverweis gegen Ryan Malone. Insgesamt zeigte sich VfB-Coach Rolf Landerl aber trotz der Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

"Unglücklich und äußerst fragwürdig"

Mit "gemischten Gefühlen" trat Lübeck-Coach Rolf Landerl nach der bitteren Pleite an die Mikrofone der "Telekom" und analysierte die Geschehnisse der vorangegangenen 90 Minuten. Harsche Kritik äußerte der Übungsleiter dabei allen voran an Schiedsrichter Max Burda, der bereits in der achten Spielminute Innenverteidiger Ryan Malone nach einem – wohl eher unbeabsichtigten – Tritt ins Gesicht von Dresdens Will vom Platz stellte und den Hausherren so eine über 80 Minuten lange Unterzahl bescherte. "Ich finde die Schiedsrichterentscheidung nach nicht einmal zehn Minuten ziemlich unglücklich und in so einer frühen Phase des Spiels äußerst fragwürdig", wetterte der 44-Jährige und führte merklich angesäuert mit Blick auf die Szene aus: "Das ist eine Szene, wie sie ganz oft in vielen Spielen vorkommt. Unser Spieler will mit dem Rücken zum Tor zum Ball, sieht nicht, was im Rücken passiert und wird dafür dann vom Platz gestellt. Der Gegenspieler hat nicht einmal mehr eine Schramme. Da weiß ich echt nicht, was ich dazu sagen soll."

Doch trotz der frühen Hypothek durch die rote Karte steckte seine Mannschaft über die gesamten 90 Minuten nicht auf, was auch dem Österreicher imponierte: "Was die Mannschaft nach dem Platzverweis dann aber auf die Matte gebracht hat und wie sie füreinander gefightet haben, was wir uns auch noch für Chancen erspielt haben: Davor kann ich nur den Hut ziehen." In der Tat merkte man den Marzipanstädtern die frühe Unterzahl kaum an, was auch daran lag, dass der VfB mit viel Leidenschaft verteidigte, sich in jeden Ball warf und auch seinerseits immer wieder versuchte, Nadelstiche zu setzen. 

"Hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt"

Auch im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern an der Lohmühle ein identisches Bild. Dresden fiel wenig ein, Lübeck verteidigte konzentriert und so fiel der Dresdner Führungstreffer schon fast ein wenig aus dem Nichts: Daferner flankte vom rechten Flügel auf Hosiner, der mit dem Glück des Tüchtigen und durch eine Unaufmerksamkeit des sonst sehr präsenten Abwehrchefs Osarenren Okungbowa das Spielgerät über die Linie drücken konnte (69.). "Beim Gegentor hätte ich mich viel besser orientieren müssen", gab der Defensivakteur entsprechend selbstkritisch zu Potokoll, "Philipp Hosiner macht das aber auch einfach clever." In der Folge zogen Okungbowa und seine Mannschaftskollegen noch einmal das Tempo an und drückten auf den Ausgleich, doch es blieb beim knappen Auswärtserfolg für die Gäste, den man nach Meinung von Okungbowa angesichts der eigenen Chancen auch hätte abwenden können: "Ein sehr bitteres Ergebnis, vor allem, weil wir eine wirklich gute und geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt haben. Ich bin der Meinung, dass wir hier mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten, weil wir uns Chancen erarbeitet haben. Mit etwas Glück, wäre sogar ein Sieg drin gewesen."

Nun heißt es für den noch sieglosen VfB: Mund abputzen und weitermachen. Schon am kommenden Dienstagabend gastiert man bei Mitaufsteiger Türkgücü München und will den ersten Dreier der noch jungen Spielzeit einfahren. Landerl ist sich zumindest sicher: "Wenn wir den Spirit und die heutige Mentalität, dass sich jeder für den anderen reinhaut, Spiel für Spiel abliefern können, mache ich mir keine Sorgen, dass wir die Punkte zusammenbekommen."

   

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