VfB wieder Letzter: Landerl vermisst "Messer zwischen den Zähnen“

Der VfB Lübeck kommt im Kampf um den Klassenerhalt nicht von der Stelle. Im Gegenteil: Nach den vier Punkten aus den vorherigen zwei Spielen mussten die Norddeutschen durch die 1:3-Niederlage im Abstiegsduell beim MSV Duisburg wieder die Rote Laterne von den Meiderichern übernehmen.

"Erwecken kaputten, toten Gegner zum Leben"

An dem Rückschlag hatte VfB-Trainer Rolf Landerl kurz nach Spielende schwer zu knabbern. "Wir erwecken schon zum wiederholten Male einen kaputten, toten Gegner zum Leben, der aus einer Niederlagenserie kommt. Wir haben Duisburg wieder zurück ins Boot geholt“, ärgerte sich der Österreicher am "MagentaSport"-Mikrofon über die verpasste Gelegenheit zum wenigstens vorläufigen Sprung aus der Gefahrenzone.

Aus Landerls Sicht ließ seine Mannschaft an der Wedau besonders vor der Pause die für den Abstiegskampf notwendigen Tugenden vermissen. "Das war passabel, aber passabel ist nett, ist schön, aber nicht mit dem letzten Punch, nicht geil, gierig und zwingend genug. Wir waren nicht griffig genug. Da, wo wir in der Tabelle stehen, ist das zu wenig“, analysierte der gebürtige Wiener und grantelte auf der Pressekonferenz weiter: "Da waren wir nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs, wie man sich das für solch ein Abstiegsduell vorstellt.“

Mit der Reaktion seines Teams auf den 0:2-Pausenrückstand nach dem Seitenwechsel war Landerl hingegen einverstanden: "Wenn man sieht, was die Jungs am Ende einer Englischen Woche für eine zweite Halbzeit mit Galligkeit und Gier raushauen, denkt man sich, warum machen sie das nicht von Anfang an. Man sieht, was drin ist.“ Entsprechend mochte der Coach seinem Team für Duisburgs entscheidendes 3:0 vor dem Lübecker Ehrentreffer durch Osarenren Okungbowa (83.) keinen Vorwurf machen: "Das kann passieren, wenn man alles nach vorne wirft.“

Deichmann: "An die eigene Nase fassen“

Auch seine Spieler haderten mehr mit dem Leistungsloch im ersten Abschnitt als einer umstrittenen Elfmeter-Verweigerung nach einem vermeintlichen Foul an Yannick Deichmann in der zweiten Hälfte im MSV-Strafraum: "Es ist beschissen, muss man ehrlich sagen“, meinte der Mittelfeldspieler: "Für uns ist es das absolut Wichtigste, dass wir in jedes Spiel mit Vollgas hineingehen. Mit den ganzen Attributen, die wir immer auf den Platz bringen müssen. Leider haben wir das nicht über die 90 Minuten gebracht. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen.“

Nach nur einem Sieg aus den vergangenen zehn Spielen schreibt Deichmann dem Duell am Samstag mit Aufstiegskandidat 1860 München wegweisende Bedeutung zu: "Das wird schwer, und wir müssen voll konzentriert reingehen.“ Auch Landerl spürt den wachsenden Zugzwang: "Es bleibt eng. Uns helfen nur Erfolgserlebnisse und Punkte." Immerhin: Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bei einem Spiel weniger nur einen Punkt.

   

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